«Wir bleiben in Möhlin»

  12.03.2019 Möhlin

94. Generalversammlung Raiffeisenbank Möhlin: durchzogenes Geschäftsjahr

Von den 8158 Mitgliedern der Raiffeisenbank Möhlin liessen sich 729 an der 94. Generalversammlung vom Verwaltungsrat und der Bankleitung einen vertieften Einblick in die Bilanz gewähren. Die Komödiantin Barbara Hutzenlaub zog einen mit Lachsalven quittierten Schlussstrich unter das Treffen.

Paul Roppel

Respektable zusätzliche 1.17 Mio. Franken investierten 1469 Genossenschaftsmitglieder in ihre Raiffeisenbank Möhlin im letzten Jahr – sie machten vom erstmaligen Angebot der Mehrfachzeichnung Gebrauch. Bislang galt die jahrzehntelange Tradition: ein Genossenschaftsschein für 200 Franken pro Mitglied. Nun dürfen es bis zu fünf derartige Scheine sein, was nach einem Vorstoss eines Mitglieds überraschend schnell realisiert worden war. «Es besteht noch Luft nach oben; das Angebot bleibt bestehen», ermunterte Verwaltungsratspräsident Thomas Tschanz in seinen Ausführungen in der 94. Generalversammlung. Somit stieg das Genossenschaftskapital um 71 Prozent auf 2.8 Mio. Franken an. Zur Freude der Zeichnungswilligen blieb die Verzinsung unverändert bei den bisherigen überlieferten und hoch angesetzten 6 Prozent, was nun 134 000 anstelle der üblichen 96 000 Franken kostet.

Heftigem Wind ausgesetzt
Der Rest des Jahresgewinns von 1.12 Mio. Franken, der um 5 Prozent tiefer als im Vorjahr ist, geht in die Gewinnreserve. Die Mitgliederzahl erhöhte sich um zwei Personen auf 8158. Tschanz verhehlte keinesfalls, dass die negativen Schlagzeilen um den ehemaligen Vorsitzenden der Raiffeisen Schweiz verunsichert habe, aufgearbeitet und korrigiert würden. Die Mitsprache der lokalen Raiffeisenbanken müssten wieder gestärkt werden. «Der Wind in der Bankenlandschaft weht immer heftiger», vermerkte er. Die Segel würden entsprechend gestellt. So sei nach der geplatzen Fusion mit dem Wegenstettertal ein eigenes Service Center bezogen und die neue Software erfolgreich in Betrieb genommen worden. «Wir bleiben in Möhlin», bekräftigte Tschanz, wenn auch die Abstimmung um die Zentrumsplanung nicht im Sinne der Bank ausgefallen sei und die Präsenz in Rheinfelden verstärkt werde. Auch die Raiffeisenbank Möhlin bewege sich auf schwierigerem Terrain und «in einem kompetitiven Umfeld». So verzeichneten die Kundengelder nur ein moderates Wachstum von einem Prozent auf 819 Mio. Franken. Die sinkenden Zinsmargen hatten sogar einen Rückgang um eine halbe Mio. Franken auf 10 Mio. Franken zur Folge.

Verstärkte Präsenz in Rheinfelden
In ihrer Domäne der Hypothekarvergaben resultierte aber ein Plus von 3 Prozent auf 879 Mio. Franken, informierte Susanne Kaufmann, Vorsitzende der Bankleitung. Das Gesamtkapital konnte um 5 Mio. auf 111 Mio. Franken erhöht werden. Die Bank rechnete mit einem Geschäftsaufwand von 8.2 Mio. Franken (plus 4 %) ab. Der Meilenstein von einer Milliarde Franken Bilanzsumme war letztes Jahr erstmals erreicht worden und stieg nun um 18 Mio. Franken auf 1.034 Mia. Franken an. Kaufmann informierte über die neue Filiale mit Standort im Salmenpark in Rheinfelden, mit sechs Mitarbeitern, die eine Vielzahl von Aktivitäten lancieren werden.

Den trockenen Zahlensalat garnierte die Komödiantin unter dem bekannten Namen Barbara Hutzenlaub mit prickelnder Satire. Die Mitbegründerin der während 15 Jahren furoremachenden Acapickels schlüpft nun seit 30 Jahren ins vielschichtige, wortgewandte und vor Überraschungen strotzende Hutzenlaub’sche Individuum und sorgt für begeisternde Unterhaltung. Die antiquierte biedere Figur, grossartig verkörpert von der Schauspielerin Fritz Bisenz, zauberte zusammen mit ihrer musikalischen Begleiterin Coco-Chantal (Muriel Zemp) Trouvaillen aus ihrer altmödischen Handtasche, was gewaltige Lachsalven auslöste und den Abend stimmungsvoll abrundete.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote