«Was hat Effingen von einem Zusammenschluss?»

  19.03.2019 Effingen

Der «runde Tisch» Nummer 3 stand in der Alten Trotte

Wie zuvor in Bözen und Hornussen wurde auch in Effingen die Gelegenheit genutzt, mit den treibenden Kräften hinter dem geplanten Zusammenschluss der BEEH-Gemeinden zu diskutieren.

Simone Rufli

Ob es daran liegt, dass Effingen keine Dorfbeiz mehr hat, wo man sich in geselliger Runde treffen könnte oder machen sich einfach nur besonders viele Effinger Gedanken rund um den geplanten Gemeinde-Zusammenschluss? – Die Alte Trotte war am Donnerstagabend jedenfalls gut besetzt. Und die Effinger hatten viele konkrete Fragen an die Gemeinderäte. «Effingen hat keinen Laden, keine Beiz, jetzt sollen wir auch noch die Gemeindeverwaltung verlieren. Was hat Effingen von einem Zusammenschluss?», wollte ein Dorfbewohner wissen. Die Antwort folgte in Form einer Gegenfrage: «Haben wir denn etwas, wenn wir nicht fusionieren?» Für Gemeindeammann Andreas Thommen ist es wichtiger, dass die Schule im Dorf bleibt als die Verwaltung. «Ich dachte ursprünglich, wir könnten die Finanzverwaltung behalten, aber aus den Erfahrungen der Verwaltung 3plus macht es eindeutig mehr Sinn, alles unter einem Dach zu vereinen.» Thommen gab auch zu bedenken, dass ein Bezirkswechsel einzig im Zusammenhang mit der Fusion möglich ist, im Alleingang aber sicher nie bewilligt würde. Andy Schütz – er hat in der Arbeitsgruppe Finanzen mitgearbeitet – führte die finanziellen Konsequenzen für Effingen ins Feld, sollte die Gemeinde den Alleingang wählen. Nicht nur würden beachtliche finanzielle Mittel verloren gehen, es käme auch in Kürze zu einer massiven Anhebung des Steuerfusses. «Es ist wahnsinnig, was auf uns zukommt», gab ein Besucher zu bedenken. «Dagegen sind alle Diskussionen, die wir über den Namen, die Verwaltung und die Schule führen Bagatellen.»

Ein wertvoller Prozess
Alle Detailfragen einmal ausgeblendet, für den Effinger Gemeindeammann Andreas Thommen ist allein der Prozess schon sehr wertvoll. «Durch das Mitwirken in den Arbeitsgruppen und die breite Diskussion in unseren Dörfern haben sich schon Leute gefunden, die bereit sind, in Behörden mitzuwirken.» Und zum Rummel um die Namenswahl meinte Thommen: «Eine Zurückweisung von ‹Oberes Fricktal› im Grossen Rat ist tatsächlich möglich. Wir befürchten das auch und werden deshalb in der ‹Arbeitsgruppe Namen› am 27. März das weitere Vorgehen besprechen.» Alles Weitere sei zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation, meinte Bözens Gemeindeammann Robert Schmid. Zur möglichen Verzögerung meinten die Gemeindeammänner übereinstimmend: «Auch wenn wir den Zusammenschlussvertrag erst im Herbst an die Gemeindeversammlungen bringen könnten, weil wir einen neuen Namen zuerst wieder prüfen lassen müssen, würde es immer noch reichen, zu Beginn der neuen Legislatur am 1. Januar 2022 mit der neuen Gemeinde anzufangen.»

«Das schafft Vertrauen»
Der Effinger Gemeinderat war vollzählig in der Alten Trotte vertreten, dazu Gemeinderäte aus Bözen und Hornussen, entschuldigen lassen musste sich einzig Elfingens Gemeindeammann Giovanni Carau. Elfingen lädt seinerseits am 29. März zum letzten runden Tisch in sein Dorf. «Das gemeinsame Auftreten der Gemeinderäte aus den vier Dörfern und das offensichtlich sehr gute Einvernehmen schaffen in der Bevölkerung Vertrauen», stellte ein Teilnehmer am Rande der Veranstaltung fest und sprach damit aus, was an allen Veranstaltungen der BEEH-Gemeinden zu spüren ist. Da sind vier Dörfer, die zusammengehen wollen und die sich den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam stellen wollen. «Doch wo sind unsere Jungen?», fragte ein Effinger mit Blick auf den eher fortgeschrittenen Altersdurchschnitt. «Es geht doch um ihre Zukunft!»


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