Weichenstellung am Flussufer

  07.02.2019 Wallbach/Mumpf, Politik

Hatte das Projekt noch an der Gemeindeversammlung grünes Licht erhalten, regte sich im Nachgang Widerstand. In einer Referendumsabstimmung wird nochmals über geplante Aufwertungsmassnahmen entlang des Mumpfer Rheinufers entschieden.

Ronny Wittenwiler

Noch an der Gemeindeversammlung vom 30. November winkten die Stimmbürger das Projekt durch. Doch nun kommt es am Sonntag zu einer neuerlichen Abstimmung: Gegner der Vorlage ergriffen erfolgreich das Referendum. Dabei geht es um Aufwertungsmassnahmen entlang des Rheinufers, vorgesehen ist etwa der Einbau mehrerer Badetreppen. Zudem soll der Platz unterhalb des Restaurants Anker aufgewertet werden. Auch zahlreiche Sitzbänke entlang der Uferlinie sind geplant, Abfallkübel und Rettungsringe sollen aufgestellt und montiert werden. All diese Massnahmen belaufen sich auf 400 000 Franken. Weitere 100 000 Franken kommen für eine Verbesserung des Hochwasserschutzes hinzu: Dafür soll der Rheinuferweg im Bereich zwischen Turnplatz und Fährdepot erhöht werden. Der gesamte Abschnitt ist rund einhundert Meter lang. Der Gemeinderat hielt unlängst fest: «Dadurch soll erreicht werden, dass der Rheinuferweg bei Hochwasser weniger oft überschwemmt wird und sich dadurch der Unterhalt reduziert.» Im Jahr 2016 etwa, erklärt der Gemeinderat, sei der Rheinuferweg zwischen Turnplatz und Fährdepot an 31 Tagen überschwemmt gewesen. «Durch ein Anheben des Weges mit entsprechender Böschungssicherung kann diese Situation entschärft werden.»

Die Kontroverse
Gegen den ursprünglich positiven Beschluss an der Winter-Gemeindeversammlung vom November hatte eine kleine Gruppe erfolgreich das Referendum ergriffen. Sie kritisieren die geplanten Massnahmen als unnötig. Pina und Marcel Kalt gehören zu jenen, die das Projekt infrage stellen. In einem Leserbrief hielten sie zuletzt fest: «Mit Eingriffen in die Natur, wie Erstellen von Badetreppen, mergeln von Naturplätzen und so weiter soll der Naherholungsraum am Gewässer verstärkt werden. Haben wir nicht schon eine wunderschöne, nachhaltige Natur?» Es sei gerade die bestehende Natürlichkeit, die das Verweilen im und am Rhein auszeichne.

Auch wird kritisiert, dass der Steuerzahler in verschiedenen Tranchen über das Gesamtprojekt entscheiden müsse. Der Gemeinderat hielt in seiner Botschaft zur Gemeindeversammlung vom 30. November fest: «In einem zweiten Schritt soll mit dem Ausbau der Rheinstrasse auch ein Fussweg erstellt werden, so dass die Fussgänger in diesem Bereich nicht mehr auf der Strasse gehen müssen.» Am Sonntag nun aber geht es zuerst um die erste Etappe und damit um Bruttokosten in der Höhe von einer halben Million Franken. Da für das Projekt allerdings Subventionen in Höhe von 135 000 Franken in Aussicht gestellt sind, belaufen sich die Nettokosten für die Gemeinde Mumpf auf insgesamt 365 000 Franken.

Die in Mumpf geplanten Aufwertungsmassnahmen sind Teil des regionalen Projekts «Rheinuferweg extended», woran sich die Gemeinden zwischen Rheinfelden und Stein/Säckingen diesseits und jenseits des Rheins beteiligen.


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