Warum wir Bio einkaufen

  19.02.2019 Frick

Die Schweiz ist Weltmeisterin im Einkauf von Biolebensmitteln: rund 300 Franken pro Kopf und Jahr waren es 2017. Warum die Schweiz wohl auch in Zukunft Weltmeisterin bleiben wird, wie sich die Käufergruppe zusammensetzt und warum Bio eingekauft wird, zeigt das «Biobarometer Schweiz 2018». Für diese Studie befragten Expertinnen des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL rund 500 Konsumenten. In der Schweiz konsumieren rund 80 Prozent der Bevölkerung zumindest gelegentlich Biolebensmittel, ein Viertel der Bevölkerung sogar sehr häufig. Der Anteil derer, die nie zu Biolebensmitteln greifen ist mit 1,3 Prozent verschwindend klein. Die Studie ergab, dass Frauen einen tendenziell höheren Biokonsum als Männer haben. Zudem sind Biolebensmittel in städtischem Umfeld deutlich beliebter als bei Menschen auf dem Land. Gemäss dem «Biobarometer Schweiz 2018» sind die drei wichtigsten Gründe, Biolebensmittel zu kaufen die «artgerechte Tierhaltung», «weniger Pestizidund Schadstoffrückstände» sowie der «reduzierte Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung», gefolgt von den Kaufmotiven «umwelt- und klimaschonende Produktion» und «gesunde Ernährung».

Der wichtigste Grund, der die Menschen daran hindert mehr Biolebensmittel zu konsumieren, ist der Mehrpreis für Biolebensmittel, was sich mit den Ergebnissen früherer Studien deckt. Zwar sind die Preisunterschiede zwischen Biolebensmitteln und anderen Lebensmitteln aus dem Premiumsegment gering, doch im Vergleich zu günstigen konventionellen Produkten fallen sie deutlich ins Gewicht.

Ein Drittel der Studienteilnehmer geht davon aus, dass es sich bei dem Label IP Suisse (Integrierte Produktion) um ein Biolabel handelt. Die Verwechslungen gehen darauf zurück, dass beide Produktionssysteme mit natürlicher Produktion assoziiert werden. Dennoch gibt es Unterschiede, beispielsweise im Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder in der Nutztierhaltung (nähere Informationen sind unter www.labelinfo.ch zu finden). Hier gehen der Biobranche bedeutende Marktanteile verloren. Vor allem dem Handel fällt eine wichtige Rolle zu, die Konsumenten über konkrete Unterschiede zwischen den verschiedenen Labels und Handelsmarken zu informieren. (mgt)


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