Unbehagen im Lehrerzimmer

  19.02.2019 Möhlin

Möhlin: Kritik am geplanten Abzug der Bezirksschule im Fuchsrain

Mit dem Kredit für einen Neubau am Schulstandort Steinli will der Gemeinderat im Sommer die Grundlage für ein Oberstufenzentrum legen. Das Lehrerkollegium der Bezirksschule fordert eine Neubeurteilung.

Ronny Wittenwiler

Die Bezirksschule im Fuchsrain gibt es seit 1960. Das wird sich bekanntlich ändern, sollten die Pläne des Gemeinderats eine Mehrheit finden. An der Sommer-Gemeindeversammlung vom 27. Juni will die Exekutive den Kredit für einen Ergänzungsbau am Standort Steinli beantragen. Dorthin würde dann die Bezirksschule abgezogen werden. Auf den Standort Steinli, bereits angesiedelt sind Real- und Sekundarschule, wäre dann die gesamte Oberstufe konzentriert. Soweit so gut. Bloss nicht für alle. Eine Gruppe von Bezirksschullehrern sagt zur NFZ: Es gebe sinnvollere Lösungen zur Schulraumplanung als die von Gemeinderat und Schulpflege vorgeschlagene Variante. Sie sprechen dabei nicht als Einzelkämpfer, sondern stellvertretend für das gesamte Kollegium der Bezirksschule, wie sie betonen.

«Neue Realitäten»
Man erinnert sich: Gemeinderat und Schulpflege betonten in jüngerer Vergangenheit stets, die Konzentration der gesamten Oberstufe aufs Steinli sei letztlich der «Befreiungsschlag für die Primarschulen». Niemand stelle diesen Platzbedarf der Primarschule infrage, erklären zwar auch die Bez-Lehrer. «Aber wir sind überzeugt, dass es andere Wege gibt, als deswegen ein neues Schulhaus für die Oberstufe zu bauen. Viele der Parameter, die Gemeinderat und Schulpflege als Grundlage für die Variante mit einem Oberstufenzentrum Steinli dienten, haben sich längst verändert.» Als ein konkretes Beispiel nennen die Lehrer etwa den Wegfall der Schüler aus dem Fischingertal, wodurch künftig weniger Abteilungen an der Bezirksschule Möhlin geführt werden. Das eröffne komplett neue Platz- und Planungsperspektiven für den gesamten Standort Fuchsrain. Und wie es mit den Schülern aus dem Wegenstettertal weitergehe, wisse man noch gar nicht. «Solche neuen Realitäten müssten dringend in Betracht gezogen werden», finden die Lehrer, denen es nach eigenen Angaben nicht darum geht, um jeden Preis im Fuchsrain zu bleiben. «Sollte sich herausstellen, dass selbst unter Berücksichtigung der geänderten Umstände die vom Gemeinderat vorgesehene Planungsvariante die beste ist, dann wäre dagegen nichts einzuwenden. Dass diese Variante die Beste ist, ziehen wir jedoch sehr in Zweifel.» Aber um das überhaupt erst herausfinden zu können, brauche es die Offenheit einer neuen Auslegeordnung. Bereits vor einem Jahr habe man die Bedenken bei den Behörden vorgebracht. Ohne Wirkung, wie die Lehrer betonen. Für sie ist klar: «Der Gemeinderat muss nochmals über die Bücher.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote