Piano, Piano – und ich meine nicht das Klavier

  22.02.2019 Kolumne

Bei Maus muss immer alles sehr schnell gehen. Das geht schon frühmorgens los. Da hat sie bereits die Kadenz eines koffeinhaltigen Rasensprengers. Ich dagegen finde, man sollte immer zuerst alle Vor- und Nachteile abwägen. «Echt jetzt», sagte sie am Montag zu mir. «Keine Ahnung, welche Vorteile uns das bringt, aber bitte: jetzt mach endlich mal vorwärts. Wie lange willst du denn noch warten?» Ich kann diesen Stress einfach nicht nachvollziehen. Ich mein ja nur: Da hat die Woche am Montag gerade erst begonnen und schon plant sie wieder ein Grossprojekt und will alles einfach hü hopp grad überstürzen. Dabei haben Brösmeli und Krümel noch immer den Plausch daran. Das hab’ ich meiner Frau dann auch gesagt: «Ist das nicht unbezahlbar? Schau dir doch einfach mal dieses Funkeln in ihren Äuglein an, wenn sie nach dem Aufstehen ins Wohnzimmer kommen. Sie können sich einfach nicht sattsehen, wie alles glitzert und glänzt. Jetzt lass uns doch mal zuerst die Fasnacht geniessen und dann schauen wir weiter, ja?»
Sie hätten ihr Gesicht mal sehen sollen. Wahrscheinlich ist das halt wieder so eine typische Mann-Frau-Geschichte. Na schön, wenn’s unbedingt sein muss, hab’ ich mir dann gestern halt gedacht – und schweren Herzens unseren Weihnachtsbaum entsorgt.

witte@nfz.ch


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