Millioneninvestition für neuen Wärmeverbund
12.02.2019 RheinfeldenGrosse Pläne der AEW Energie in Rheinfelden
In Rheinfelden sollen die beiden Wärmeverbunde Engerfeld und Ost zusammengeschlossen und erweitert werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 25 Millionen Franken. Gleichzeitig will die Stadt die Riburgerstrasse sanieren.
Valentin Zumsteg
Hinter dem Rheinfelder Feuerwehrgebäude will die AEW Energie AG eine Holzschnitzelwärmezentrale bauen. Diese soll das Herz des neuen Wärmeverbundes Rüchi sein, welcher ab 2020 die beiden bisherigen Verbunde Engerfeld und Ost vereinigt und erweitert. «Durch die Erweiterung können neu auch die Gebiete Theodorshof und Alte Saline sowie weitere Interessierte mit erneuerbarer Energie versorgt werden», erklärte Jürg Frutiger, Senior-Projektleiter bei der AEW, am Montag anlässlich einer Medienorientierung.
Holzschnitzel aus der Region
Die neue Wärmezentrale, die im Baurecht auf Land der Rheinfelder Ortsbürgergemeinde erstellt wird, soll mit zwei Holzschnitzelfeuerungen mit 5 respektive 2 Megawatt-Leistung ausgestattet sein. «Eine Ölfeuerung sorgt für die Spitzenlastabdeckung», so Frutiger. Sobald die neue Anlage läuft, werden die Wärmezentrale in der Schulanlage Engerfeld sowie die Ölfeuerungen in der Reha, im Parkresort, im Dianapark und im Gesundheitszentrum Fricktal rückgebaut. Auch die bestehenden Erdgasfeuerungen im Thedorshof können ausser Betrieb genommen werden. Die Holzschnitzel für die neue Anlage sollen zu 100 Prozent vom Forstbetrieb der Rheinfelder Ortsbürger geliefert werden. Jürg Frutiger schätzt den Bedarf auf rund 30000 Kubikmeter pro Jahr: «Die neue Holzschnitzelwärmezentrale erzeugt rund 80 Prozent C02-neutrale Wärmeenergie. Um den gleichen Energiebedarf mit Heizöl zu produzieren, bräuchte man jährlich zirka 2,7 Millionen Liter Öl. Der Wärmeverbund Rüchi wird Wärmeenergie liefern, welche dem Bedarf von rund 2500 Einfamilienhäusern entspricht», so Frutiger. Eine spätere Nutzung der stillgelegten Thermalquelle Engerfeld als Wärmequelle steht ebenfalls zur Diskussion.
Die Zu- und Wegfahrt zur Wärmezentrale soll über den Werkhof erfolgen. In Spitzenzeiten seien pro Tag mit vier bis fünf zusätzlichen Lastwagen-Fahrten zu rechnen, sagte Frutiger. Die Investitionskosten, welche vollumfänglich von der AEW übernommen werden, belaufen sich auf rund 25 Millionen Franken. Wenn alles wie geplant läuft, kann der neue und erweiterte Wärmeverbund im Winter 2020 in Betrieb gehen.
Fünf Millionen Franken für Strasse
Die nötigen Leitungsarbeiten, die bereits 2019 beginnen sollen, werden mit der geplanten Sanierung der Riburgerstrasse koordiniert. Diese Strasse, die täglich von rund 12000 Fahrzeugen genutzt wird, ist heute in einem schlechten Zustand. Neben der Sanierung plant die Stadt eine Neugestaltung. So soll auf der Westseite ein separater Weg für Velofahrer und Fussgänger geschaffen werden, dafür wird der Strassenraum um einen Meter auf neu zirka sieben Meter verschmälert. Auch während der Bauzeit kann der Verkehr grösstenteils zweispurig geführt werden, wie Vizeammann Walter Jucker ausführte. Die Kosten für die Strassen-sanierung und -erneuerung belaufen sich auf rund fünf Millionen Franken. Die Stadt hofft, dass sie aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes einen Beitrag von 40 Prozent erhält. Über den Baukredit sollen die Rheinfelder voraussichtlich an der Gemeindeversammlung im Dezember 2019 entscheiden können.