Kein Zeininger Schnitzelbank-Abend am Rosenmontag

  27.02.2019 Zeiningen

Trotzdem muss das Dorf nicht auf Schnitzelbänke verzichten

Vor vier Jahren hat der Bönigeischt den traditionellen Schnitzelbank-Abend in Zeiningen gerettet. Heuer findet der Anlass am Rosenmontag nicht statt, dafür singen am Fasnachtsdienstag einzelne Schnitzelbänke im Dorf.

Janine Tschopp

Vor 20 Jahren war es die «Hörnli-Klicke», welche den Zeininger Schnitzelbank-Abend ins Leben rief. Nach 16 Jahren «Hörnliobe» im Restaurant Taube verabschiedete sich die «Hörnli-Klicke» von der Fasnacht. Doch der traditionelle Zeininger Anlass, der jeweils am Rosenmontag durchgeführt wurde, sollte nicht sterben. Dafür sorgte der Bönigeischt, der 2015 nach 200 Jahren Verbannung wieder in Erscheinung trat. Während vier Jahren verwandelte Bönigeischt Andy Kägi, zusammen mit Mitgliedern der ehemaligen «Hörnli-Klicke» und seinen Helfern vom Theaterverein, die Zeininger Mitteldorf-Halle in eine stimmungsvolle Bänkler-Beiz. Und jedes Jahr war die gemütliche «Beiz» bis auf den letzten Platz besetzt.

Dieses Jahr findet dort am Rosenmontag kein Schnitzelbank-Abend statt. «Es ist schwierig, den Anlass in ansprechendem Ambiente bei gerechtfertigtem Aufwand durchzuführen. In der Mehrzweckhalle ist kaum Infrastruktur vorhanden. Geschirr und Kühlschränke fehlen, und das Mobiliar ist in schlechtem Zustand», begründet Andy Kägi seinen Entscheid.

Weniger lokale Schnitzelbank-Gruppen
Als weiteren Knackpunkt nennt der Bönigeischt ein «Personalproblem»: «Es gibt einige Schnitzelbank-Gruppen, welche derzeit pausieren oder gar nicht mehr Fasnacht machen.» So zum Beispiel der Rhyschnoog aus Möhlin, der im vergangenen Jahr nach über 50 Jahren seinen Rücktritt gab, oder die Möhliner Znünihöcker, welche dieses Jahr pausieren. Auch der Basler Superbebbi, der vom Bönigeischt jedes Jahr eingeladen wurde, macht heuer eine Fasnachts-Pause.

Schnitzelbänke im «Due Maestri»
Auch wenn am Rosenmontag in Zeiningen kein grosser Fasnachtsanlass stattfindet, muss das Dorf nicht auf seine Schnitzelbänke verzichten. Vor wenigen Tagen hatte der Wirt der Pizzeria «Due Maestri» die spontane Idee, am Fasnachtsdienstag ein paar Schnitzelbänke einzuladen. So werden dort ab 18 Uhr die Bänke von Fridolin, der Rätschfliege, der Zwitscheridus, vom Schüfeli und Wüscherli und vom Bönigeischt zu hören sein.

Kreative Ideen gefragt
Andy Kägi hofft, dass 2020 der Schnitzelbank-Abend in Zeiningen wieder in grösserem Rahmen stattfinden wird und ermuntert die Bevölkerung zu Aktivität und Kreativität: «Es wird immer schwieriger ein abendfüllendes Programm auf die Beine zu stellen, weil in unserer Region stets weniger Schnitzelbankgruppen anzutreffen sind. Es wäre schön, wenn in unserem Dorf auch Neues entstehen würde. Das muss nicht unbedingt ein Schnitzelbank sein.»

Auch betreffend Lokal hofft der Bönigeischt auf eine Lösung. Denn es ist wichtig, dass dieser fasnächtliche Anlass auch in Zukunft seinen festen Platz im kulturellen Kalender des Dorfes innehat.

Der Bönigeischt, assistiert vom «Schimmelritter» und dem «Fuhrmann vo de Möhlmer Höchi», ist an der Fasnacht auch in Rheinfelden, Möhlin und Zuzgen unterwegs.


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