Es braucht Wohnraum für Junge

  15.02.2019 Laufenburg

Um bei der angestrebten Stadtentwicklung ein wichtiges Hilfsmittel in den Händen zu haben, hat der Laufenburger Stadtrat eine Immobilienmarktanalyse in Auftrag gegeben. Diese kam zu teils erstaunlichen Resultaten.

Susanne Hörth

Der Laufenburger Stadtrat möchte, dass die Altstadt belebt und bewohnt ist. Für die Altstadt und die Dorfkernzone in Sulz haben die Stimmberechtigten einen Investitionskredit von 20-Millionen-Franken bewilligt. Damit werden Liegenschaften gekauft, saniert und vermietet. Jedes Objekt muss eine Rendite erwirtschaften. Bei der Realisierung des Investitionskonzeptes liefert die von der Firma Wüest Partner AG erstellte Immobilienmarktanalyse wichtige Erkenntnisse, Kennzahlen und Feststellungen, heisst es vonseiten des Stadtrates.

In der Analyse wird vor allem der Frage nachgegangen, was attraktives Wohnen bedeutet. Es wird aufgezeigt, wie sich Laufenburg präsentiert, wie der Immobilienmarkt aussieht, welche Qualitäten die Gemeinde als Lebensstandort und -mittelpunkt ausweist. Wo gibt es Stärken, wo Schwächen, die für die angestrebte Entwicklung relevant sind? Analysiert wurden zudem Zukunftsthesen und deren Einflüsse auf Laufenburg. Beim Investitionskonzept, so Vizeammann Meinrad Schraner gegenüber der NFZ, seien die Studienergebnisse bei den Studien- und Projektierungsarbeiten der laufenden Projekte eine sehr wertvolle Unterstützung.

Wohnraum für junge Familien
In Laufenburg leben überdurchschnittlich viele über 45-jährige Personen. Zudem weist die Stadt mit 33 Prozent einen relativ hohen Ausländeranteil aus. Spielen diese Zahlen eine wichtige Rolle bei der weiteren Entwicklung der Gemeinde? «Die Erkenntnisse zeigen, dass wir für das Segment ‹junge Familien› attraktiven Wohnraum brauchen. Junge Familien stärken den Schulstandort und das Gesellschaftsleben. Sie sind ein Garant für Innovation und Weiterentwicklung», hält Meinrad Schraner fest. Der Ausländeranteil sei zwar hoch, aber nicht aussergewöhnlich. «Laufenburg hat grosse Erfahrung im Umgang mit Ausländern. Die Vergangenheit zeigt, dass integrationswillige Ausländer die Gemeinde kulturell und wirtschaftlich bereichern können. Dabei ist Eigenverantwortung und Toleranz immer sehr wichtig.»

16 Prozent wohnen und arbeiten in Laufenburg
Am gleichen Ort wohnen und arbeiten: Laut Studie weist Laufenburg mit 16 Prozent hier den höchsten Wert im Fricktal aus. Ausschlaggebend dafür sei das starke Gewerbe, ist der Vizeammann überzeugt. «Stark heisst innovativ, wettbewerbsfähig und zuverlässig, mit sehr guten Produkten und Dienstleistungen und attraktiven Arbeits- und Ausbildungsplätzen.»

In den Erhebungen von Wüest und Partner wird darauf hingewiesen, dass in Laufenburg kleine Mietwohnungen fehlen. Was kann der Stadtrat aktiv dagegen unternehmen? Eine Frage, die nicht abschliessend beantwortet werden könne, erklärt Meinrad Schraner: «Sehr wichtig für Neuzuzüger ist das Gesamtpaket. Dazu gehören die Wohnungsausstattung und die Miete. Aber auch der Aussenraum, die Infrastrukturangebote sowie die Verkehrserschliessung.» Attraktive Kulturangebote brauche es ebenfalls.

Beim Stadtrat freut man sich über die Einschätzung der Analyse, dass Laufenburg eine kleine Stadt sei, die alles an einem Ort vereint: Wohnen, Arbeiten und Erholung, ergänzt mit einem guten Infrastruktur-, Kultur, und Sportangebot. Der Ort weiter auch über eine ausgezeichnete Work-Life-Balance verfügt, da Pendlerwege wegfallen und eine grosse Vielfalt an Erholungsräumen vor der Tür liegen. Meinrad Schraner hält aber auch fest: «Ausserordentlich wichtig für die Entwicklung der Gemeinde ist die Verbesserung der ÖV-Erschliessung. Hier arbeiten wir zusammen mit der Regionalplanung am Projekt Halbstundentakt und an den Grundlagen für die Wiedereröffnung der Linie Stein-Säckingen – Koblenz-Zurzach-Winterthur.»


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