«Rüstige Dame mit viel Initiative und Herzblut»

  19.02.2019 Laufenburg

Die Trachtengruppe Laufenburg-Sulz feierte im Rehmann-Museum

Es war eine ganz besondere Gästeschar, die sich am Samstagabend im Rehmann-Museum zur Feier des 90. Geburtstags einfand.

Dieter Deiss

In ihren prächtigen Trachten waren die Frauen und Männer aus der näheren und weiteren Umgebung angereist, um mit der einheimischen Trachtengruppe Geburtstag zu feiern. «Wir pflegen Tradition, Brauchtum und Kultur», führte Silvia Blaser in ihrer Begrüssung aus. Weil auch das Rehmann-Museum diese Werte pflegt, habe man sich hier zur Feier gefunden.

Die Präsidentin streifte kurz die 90-jährige Vereinsgeschichte des 1929 von vier Laufenburger Frauen gegründeten Trachtenvereins. 2010 schloss sich die Trachtengruppe Sulz dem Laufenburger Verein an. Aus der Trachtengruppe Laufenburg wurde die Trachtengruppe Laufenburg-Sulz-Abschliessend bezeichnete Präsidentin Blaser die Trachtengruppe als eine «rüstige Dame mit viel Initiative, Herzblut, Ideen, Beschaulichkeit und Nachhaltigkeit».

Bodenständigkeit und gegenseitige Wertschätzung
Vizeammann Meinrad Schraner gratulierte den Trachtenfrauen im Namen des Stadtrates. «Ihr steht ein für eine bodenständige Welt. Wer in einer Trachtengruppe mittut ist gut geerdet, also volksverbunden», meinte der Stadtrat. «Bodenständigkeit, gegenseitige Wertschätzung und Zeit haben für einander sind Attribute, die heute vielfach fehlen. Ihr Trachtenleute steht dafür ein.» Schraner lobte die Anwesenden mit den Worten: «Ihr habt in den vergangenen Jahren viele monotone Bilder und trockene Reden mit eurer Anwesenheit zum Leuchten gebracht.» Zahlreiche Grussbotschaften der anwesenden Delegationen zeigten die freundschaftliche Verbundenheit der Trachtengruppen auf. Mit der Lüftung eines offensichtlich bestens gehüteten Geheimnisses wartete die Trachtengruppe Eiken auf. Vor 35 Jahren, die Trachtengruppe Eiken existierte damals noch nicht, benötigte man in Eiken für das bekannte, internationale Vier-Dörfer-Treffen unbedingt eine Schweizer Tracht. Man habe dann in Laufenburg angefragt. Dort erhielt man die Auskunft, dass die Laufenburger Tracht nur von Bewohnerinnen des Städtchens getragen werden dürfe. Auf Umwegen haben dann die Eikerinnen, unter Verpflichtung zu strengstem Stillschweigen, doch drei Laufenburger Trachten erhalten. Peinlich sei es dann freilich gewesen, als in der Berichterstattung über den Anlass die Eikerinnen in der Laufenburger Tracht auf Fotos zu sehen waren. Die befürchteten Konsequenzen seien dann freilich ausgeblieben.

Umrahmt wurde der Anlass von der «Husmusig Effige» und mit Volkstänzen. Zum Abschluss der Feierlichkeiten brachte «s’Rösle usem Chrächethal» gute Stimmung und viel Bewegung in den Saal. Das gemeinsam gesungene Laufenburger Lied setzte dann den endgültigen Schlusspunkt.

Die Jubiläums-GV
Vorgängig zu den Feierlichkeiten hielt die Trachtengruppe Laufenburg-Sulz ihre 90. Generalversammlung ab. Diese warf keine hohen Wellen. Der Rückblick auf das abgelaufene Vereinsjahr und das Jahresprogramm 2019 legten Rechenschaft ab über die vielfältige Tätigkeit. Gabi Schulze berichtete über die Aktivitäten der in der Trachtengruppe integrierten Volkstanzgruppe. Erfreut nahm man zur Kenntnis, dass Verena Salvisberg, trotz Wegzug aus der Region, weiterhin als Tanzleiterin zur Verfügung stehen wird.

Beatrice Burgherr, seit exakt 30 Jahren Vereinsmitglied, appellierte an die Anwesenden zum Zusammenhalt. «Ich wohne seit Geburt in Laufenburg. Ich stehe zu unserer Tracht. Wir müssen das Brauchtum erhalten. Ich hoffe, dass wir junge Frauen finden, welche bereit sind, die Tradition weiterzuführen». Ins gleiche Horn stiess Lina Reimann, die stolz auf die von ihr getragene «Urtracht» verwies, eine Tracht, die sie von einem verstorbenen Gründungsmitglied übernommen hatte.


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