Weshalb Maler Hans Thoma den Geometer Rosenmaier portraitierte

  08.01.2019 Laufenburg

Finissage im Museum Schiff in Laufenburg

Das beeindruckende Schaffen des Künstlers entstand vor über 150 Jahren. Letztmals konnten zahlreiche historische Landkarten der Hochrheinregion bewundert werden.

Dieter Deiss

In den Museumsräume im ersten Stock waren zahlreiche Besucherinnen und Besucher, als Museumspräsident Hans Burger die erwartungsvolle Gästeschar begrüsste und mit Stolz auf ein Bild des Laufenburger Laufens von Hans Thoma verwies. Die Finissage war nämlich dem bekannten Maler Hans Thoma gewidmet. Im Mittelpunkt stand denn auch ein Ölgemälde aus dem Jahre 1865 von Hans Thoma. Dieses ist im Besitze des Optischen Museums Zeiss im deutschen Oberkochen und wurde dem Laufenburger Museum leihweise überlassen.

Über das Leben und Wirken von Hans Thoma berichtete der ehemalige Bürgermeister Rolf Schmidt von Bernau, dem Geburtsort des Malers. «Thoma ist unser grösster Sohn», begann er mit seinen Ausführungen. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Mutter, die aus einer Kunsthandwerkerfamilie stammte, erkannte aber schon früh die Begabung ihres Sohnes. Oftmals durfte der kleine Hans statt bei der Feldarbeit zu helfen auf einer Schiefertafel zeichnen. Nach verschiedenen Lehrabbrüchen folgte eine Ausbildung an der Kunstschule in Karlsruhe. Nach zahlreichen Studienreisen liess er sich 1868 in Frankfurt nieder und verlor fortan etwas den Kontakt zu seinem Geburtsort.

Erfolg kam erst spät
Den eigentlichen Durchbruch als Maler habe er aber erst im Alter von sechzig Jahren geschafft. Der Gemeinde Bernau widmete er 1912 zwei Gemälde, die in der Kirche von Bernau zu bewundern sind. 1924 verstarb der unterdessen weit über Deutschland hinaus bekannte Kunstmaler. Mit Hedwig Kaiser-Thoma war übrigens auch eine direkte Nachfahrin des Kunstmalers an der Finissage anwesend. Diese bewohnt das Geburtshaus ihres berühmten Vorfahren.

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte Vermessungsingenieur Richard Kaiser das von Hans Thoma 1868 geschaffene Ölgemälde vor. Von 1861 bis 1869 wurde die Gegend um Bernau vermessen. Das Bild zeigt den damals dort tätigen Geometer Rosenmaier bei der Arbeit. Dieser habe Thoma mit Erfolg um ein Portrait ersucht. Kaiser erklärte anhand des, sehr naturgetreu, gemalten Theodoliten, dem wichtigsten Instrument des damaligen Geometers, die Einzelteile dieses Instruments.

Die Bibel ist nächstes Thema
Vor der Ausstellung ist nach der Ausstellung. So planen die Ausstellungsmacher des Museumsvereins bereits die nächste Ausstellung. Diese trägt den Titel «Biblia deutsch» und widmet sich der Herkunft, Entstehung und Gestaltung der Bibel. Der reformierte Laufenburger Pfarrer Norbert Plumhof verfüge über eine aussergewöhnliche Sammlung von alten Bibeln, berichtete Alois Schmelzer. Diese wird das Kernstück der neuen Ausstellung bilden.

Die Vernissage ist angesetzt auf Samstag, 30. März 2019. Man darf gespannt sein.


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