Vier Gemeinden beantragen Fusion

  18.01.2019 Fricktal

Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen sind in ihrem Abklärungsprozess zum Resultat gekommen, die Zukunft gemeinsam in Angriff zu nehmen. Das letzte Wort haben aber die Stimmbürger. Am 27. Juni werden sie an ihren Gemeindeversammlungen über die Fusion abstimmen.

Susanne Hörth

Allein oder vereint die Zukunft bewältigen? Mit dieser Frage setzen sich die vier Gemeinden Effingen, Elfingen, Bözen, und Hornussen (BEEH) schon seit längerer Zeit auseinander. An Intensität zugenommen hat dieser Prozess im vergangenen Jahr. Acht Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aus allen vier Gemeinden haben sich mit den Chancen und Risiken eines Gemeindezusammenschlusses befasst. Der nun vorliegende Schlussbericht wurde gestern Abend der Bevölkerung an einem Informationsabend in Effingen vorgestellt.

Auf den Bericht stützen sich auch die Gemeinderäte der vier Partnergemeinden. Alle ziehen das gleiche Fazit und befürworten den Zusammenschluss. Mit vereinten Kräften wolle man den künftigen Herausforderungen entgegentreten. Unter anderem auch, weil die zusammengeschlossene Gemeinde mit rund 2500 Einwohnern und einer Fläche von zirka 2230 Hektaren ein grösseres Gewicht erhalte.

«Wir sind der Überzeugung, dass ein Zusammenschluss der vier Gemeinden der richtige Weg ist», betonen die Gemeinderäte von Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen. Alle vier Gemeinden empfehlen, an den gleichzeitig stattfindenden Sommergemeindeversammlungen vom 27. Juni dem Zusammenschluss die Zustimmung zu erteilen.

Der neue Gemeindename
Der Gemeinderat Effingen hält unter anderem in seinem Begleitbericht fest: «Mit dem geplanten Zusammenschluss kann der Grundstein für eine prosperierende Zukunft im oberen Fricktal gelegt werden.» Angefügt wird hier aber auch: «Wir sind uns bewusst, dass mit einer möglichen Fusion noch längst nicht alle Stolpersteine der Zukunft aus dem Weg geräumt sind.» Zu den «Steinen», die noch vor der Fusion beseitigt, beziehungsweise definitiv geklärt werden müssen, gehört sicherlich auch der Name der neuen Gemeinde. Schon länger bekannt ist der aus einer Umfrage favorisierte Name «Oberes Fricktal». Bözen steht diesem Namen positiv gegenüber. Weniger glücklich ist der Effinger Gemeinderat. «Es hat sich inzwischen gezeigt, dass der Name für Institutionen im Oberen Fricktal (Feuerwehr, ZSO, Abfallverband usw). schon zu oft benutzt wurde und es zu Konflikten und Verwechslungen kommen könnte.» Als Oberes Fricktal werde geografisch ein viel grösseres Gebiet bezeichnet. Hornussen empfiehlt, die Situation des Namens aufgrund der externen Stimmen nochmal zu prüfen.

Angedachter Steuerfuss von 114 Prozent
Im Schlussbericht wird die Grösse des Gemeinderates der neuen Gemeinde mit fünf Mitgliedern angegeben. Das wird von den Partnergemeinden befürwortet. Wobei Effingen sich auch vorstellen könnte, mit einem siebenköpfigen Gremium zu starten. Die Arbeitsbelastung der einzelnen Gemeinderäte wäre tiefer.

Tiefer könnte bei einem Zusammenschluss für drei der vier Gemeinden auch der Steuerfuss mit 114 Prozent ausfallen. Aktuell beträgt dieser in Bözen 118, in Effingen 119, in Elfingen 114 und in Hornussen 122 Prozent. Hierzu hält unter anderem Bözen fest, dass nicht alleine ein möglichst tiefer Steuersatz gute Steuerzahler anzieht. Aktive Vereine und eine gute Infrastruktur seien ebenso wichtig. Ob mittels dem angedachten Steuerfuss die Belastungen und Investitionen mit den Steuereinnahmen langfristig ausgeglichen werden können, gilt es laut Hornussen zu überdenken. Eine Steuersenkung sei einfacher zu beantragen als eine Steuererhöhung.

Der nun vorliegende Schlussbericht, eine geplante weitere gemeinsame Orientierungsveranstaltung sowie je eine Zusammenkunft in jeder Partnergemeinde sollen den Stimmberechtigten der vier Gemeinden genügend Informationen geben, um schliesslich am 27. Juni über eine gemeinsame Zukunft entscheiden zu können.


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