Verbot von privatem Feuerwerk

  18.01.2019 Leserbriefe

Das generelle und ganzjährige Verbot des Abbrennens von Feuerwerk durch Privatpersonen ist zeitgemäss und nötig.

Nur allein die Feinstaubbelastung in der Silvesternacht wird aufgrund der Feuerwerke um das bis zu 30-fache des Erlaubten überschritten, was einem Feinstaub-Ausstoss von zirka 15 Prozent des jährlichen Autoverkehrs entspricht. Und diese Menge wird während nur drei Stunden produziert. Das Einatmen von Feinstaub gefährdet die menschliche Gesundheit. Die Wirkungen reichen von vorübergehenden Beeinträchtigungen der Atemwege über schwere Probleme für Asthmatiker bis zu Atemwegerkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen.

Wenn man sich den hohen Alkoholkonsum bei diesen Feiern vor Augen hält, grenzt es an ein Wunder, dass zusätzlich nicht noch mehr Unfälle passieren. Jedes Jahr sterben Menschen oder werden durch den unsachgemässen Gebrauch von Feuerwerk schwer verletzt – unter anderem mit Verbrennungen oder Augenverletzungen bis hin zu dauerhaften Hörschäden. Rund ein Drittel dieser Menschen behält bleibende Schäden. Dazu kommen jährlich Schäden in Millionenhöhe, hervorgerufen durch Brände, Sachbeschädigungen und das Zünden von Feuerwerkskörpern in Containern oder Briefkästen.

Jedes Jahr werden Haustiere durch das massenhafte Abfeuern von sogenannten «Böllern» traumatisiert oder sogar verletzt. Ganz zu schweigen von den Wildtieren, die durch die Knallerei in Panik geraten und flüchtend teilweise in schwere Unfälle verwickelt werden. Trotz Verbot wird selbst vor und nach der erlaubten Zeit Feuerwerk abgebrannt. Die enormen Müllberge, die jedes Jahr nach den Feuerwerken auf unseren Strassen landen und mit Steuergeldern entsorgt werden müssen oder die Überreste, die auf Wasserflächen gelangen und diese mit umweltschädlichen Schwermetallen vergiften, sind nicht mehr tragbar. Und die Kosten solcher Feuerwerke? Wie hoch waren die für Rheinfelden 2018 mit hundert Kilogramm verpulverten Feuerwerkkörpern am Silvester und wer finanzierte das Ganze?

Da sich diese unakzeptablen Situationen in den letzten Jahren vermehrt haben, ist es nötig und zeitgemäss, den Beispielen vieler Städte in Deutschland, Frankreich, Dänemark, Luxemburg, Holland zu folgen und ein generelles Verbot für das Abbrennen von Feuerwerk durch Privatpersonen auszusprechen.

So könnte man ohne negative Auswirkungen in Zukunft stattdessen zum Beispiel imposante Lasershows im Nachthimmel geniessen. Rheinfelden hat hierzu an Silvester 2018 leider nur eine kurze, positive Kostprobe geliefert. Jetzt wäre eine Vorreiterrolle des liebens- und lebenswerten Städtchens sowohl für den 1. August wie auch für Silvester 2019 in diese nachhaltige Richtung angebracht.

BARBARA MARTENS, «DIE VIGILANTEN», RHEINFELDEN


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