Kräfte bündeln

  29.01.2019 Herznach, Ueken

60 Prozent der Umfrageteilnehmer würden eine Fusion bejahen

Herznach und Ueken sollen noch mehr zusammenrücken. Das hat eine Bevölkerungsumfrage deutlich gezeigt. Ob es dabei um verstärkte Zusammenarbeit oder gar Fusion gehen soll, werden die weiteren Abklärungen erst noch zeigen.

Susanne Hörth

Verstärkte Zusammenarbeit oder auch ein möglicher Gemeindezusammenschluss? Die Gemeinderäte von Herznach und Ueken wollten den Puls der Bevölkerung spüren und haben im Oktober und November eine Befragung durchgeführt. Mit einem überraschend grossen Rücklauf. «Ich hätte nie erwartet, dass so viele mitmachen», freut sich der Herznacher Gemeindeammann Thomas Treyer. Auch sein Ueker Amtskollege Robert Schmid ist positiv überrascht. Von den insgesamt 1653 Volljährigen beider Gemeinden haben 781 Personen und somit 47 Prozent ihre Meinungen zu den gestellten Fragen geäussert. Die deutlichen Resultate, das betonen die beiden Ammänner unisono, sind ein klarer Auftrag für die weitere Bearbeitung der dorfübergreifenden Zukunft. Für diese wird von 78 Prozent der Umfrageteilnehmer ein Ausbau der Zusammenarbeit befürwortet. So etwa beim bereits bestehenden gemeinsamen Bauamt. Aber auch bei der Abfallund Abwasserbeseitigung, den sozialen Diensten, der Bauverwaltung, beim Steueramt aber auch bei Kultur und Vereinen.«Es bestehen nur sehr geringe Differenzen zwischenden beiden Gemeinden. Im geringeren Mass ist der Zusammenarbeits-Wille in den Bereichen der Kinderbetreuung (45 %), der Primarschule (41 %) und des Kindergartens (34 %) feststellbar», heisst es in der Medienmitteilung zur Auswertung der Fragebögen. Und: «Der eigene Schulstandort geniesst dementsprechend hohe Priorität. Rund dreiviertel der Befragten sind auch bereit, eine Dienstleistung in einer Nachbargemeinde abzuholen.»

Könnten sich die Herznacher und die Ueker auch einen Gemeindezusammenschluss vorstellen? Auch diese Frage wird in beiden Dörfern von 61 Prozent der Umfrageteilnehmer bejaht. Als Fusionspartner stehen Herznach, beziehungsweise Ueken an erster Stelle. Herznach könnte sich in zweiter Priorität auch ein Zusammengehen mit Densbüren vorstellen, Ueken mit Frick. Von den Gegnern einer Fusion werden Finanzen, Abhängigkeiten und fehlende Identifikationen angeführt.

Vom Ist-Zustand in die Zukunft
Damit eine Gemeinde gut funktioniert, sollte man mit einer professionellen Verwaltung gut aufgestellt sein, ist der Ueker Gemeindeammann Robert Schmid überzeugt. Für eine solche Professionalität verlange es natürlich auch nach einer gewissen Gemeindegrösse. «Wie gross das aber sein sollte, weiss ich nicht. Wichtig ist, dass die Stellvertretungen auf der Verwaltung gewährleistet werden können.» Als grosse Erschwernis insbesondere für kleinere Gemeinden erachtet Schmid auch die Rekrutierung von Behördenmitglieder. Zur in der Umfrage klaren Befürwortung für einen Zusammenschluss sagt er: «Es ist eine Umfrage, keine Abstimmung.» Damit macht er deutlich, dass der weitere Weg noch offen ist. Die deutlichen Aussagen der Umfrage 1:1 auf das Resultat einer möglichen Fusionsabstimmung «umzumünzen» sei wenig wahrscheinlich. «Wenn es ans Eingemachte geht, sieht es unter Umständen nicht mehr ganz so klar aus», weiss auch Thomas Treyer. Beim Ist-Zustand werde es sicher kaum bleiben, glaubt der Herznacher Gemeindeammann. Die Umfrage sei ein deutliches Zeichen dafür. «Der Auftrag zur Optimierung ist da.» Wie diese aussehen kann, werden die Gemeinderäte der beiden Dörfer nun besprechen, nächste Schritte prüfen und die Bevölkerung im Frühjahr informieren.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote