Dafür wurde er nun mit dem Naturschutzpreis ausgezeichnet

Naturförderung gehörte für Josef Binkert während seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Laufenburger Förster zum gelebten Alltag. Dafür erhielt er vom Naturschutzvereine (VONV) den Naturschutzpreis 2018.

Susanne Hörth

Mit dem Naturschutzpreis zeichnet der Verband Oberfricktalischer Naturschutzvereine (VONV) jeweils Personen oder Gruppierungen aus, die sich im besonderen Masse für den Erhalt der Natur und deren Vielfalt einsetzen. In die Reihe der in den letzten zwanzig Jahren ausgezeichneten Personen kann sich nun auch Josef Binkert einordnen. Er ist Preisträger 2018. Am letzten Freitag konnte er aus den Händen von VONV-Präsident Meinrad Bärtschi in der Kulturwerkstatt in Sulz den Wanderpokal in Form eines aufgeschnittenen Ammoniten entgegen nehmen.

Der Preisträger
Die Belange für die Natur begleiten Josef Binkert seit frühester Kindheit. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Leuggern. Die Eltern hätten auch viel dazu beigetragen, dass er ein gutes Verständnis für die Natur entwickelt habe, erzählt der Preisträger bei der Übergabe. So habe er beispielsweise tote Hühner vom Hof zum nahen Fuchsbau am Waldrand bringen können. Das Beobachten der jungen Füchse beim Spielen bescherten ihm jeweils spannende Erlebnisse. Nach seiner Schulzeit hat sich Josef Binkert für die Lehre als Forstwart entschieden. Bei der Gemeinde Laufenburg war er 38 Jahre als Förster tätig. Mittlerweile sind es bereits zwölf Jahre her, seit «Sepp» Binkert in den Ruhestand getreten ist. Wobei Ruhestand der falsche Begriff ist. Denn nach wie vor setzt er sich engagiert für Wald und Natur ein.

Der Brückenbauer
VONV-Präsident Meinrad Bärtschi sagte bei der Preisverleihung: «Josef Binkert war es in seiner Tätigkeit als Förster immer ein grosses Anliegen, eine Brücke vom Gestern zum Morgen zu bauen. Er selber sagt, dass dies immer eine Gratwanderung zwischen naturnahem Waldbau und Wirtschaftswald war.» Die drei Bereiche Bewirtschaftung, Naturschutz und soziales Engagement seien es, die das Schaffen von Josef Binkert geprägt haben, so der VONV-Präsident. «Ausschlaggebend für die Preisvergabe war, dass Josef Binkert die Erhaltung der natürlichen Vielfalt unermüdlich in seine Tätigkeiten einbezogen hat», erklärte Bärtschi. So war der Preisträger unter anderem massgeblich bei der Realisierung verschiedener Weiher beteiligt. Er hat zahlreiche Hochstammbäume gepflanzt und gepflegt. In Laufenburg habe der ehemalige Zurzibieter ein grosses Beziehungsnetz aufbauen und viele Freunde gewinnen können. «So fand er auch immer die Unterstützung für seine Projekte und konnte anderen bei ihren Vorhaben unterstützen.» Josef Binkert war zudem bei der Gestaltung des Waldlehrpfades Heuberg mitverantwortlich und unterhält diesen zusammen mit anderen Freiwilligen bis heute. Der Preisträger hatte sich mit seinen Fachwissen auch in der Kommission Natur und Landschaft der Regionalplanungsgruppe Oberes Fricktal und später beim Planungsverband Regio Fricktal eingebracht. Bärtschi lobte die tiefe Verbundenheit von Binkert als Naturbeobachter. Als solcher habe er den jeweiligen Zeitpunkt von Blattentfaltung, Blütenbeginn, Blattverfärbung und Blattfall von Buche, Bergahorn, Winterlinde und Co. aufgezeichnet. «Auch die Daten der Vollblüte von Huflattich, Buschwindröschen, Wiesenlöwenzahn und weiteren Kräutern notiert er akribisch genau. Diese phänologischen Beobachtungen meldet er seit 50 Jahren an Meteo Schweiz.»

Meinrad Bärtschi lachte, als er eine Aussage des VONV-Preisträgers zitierte: «Nicht jeder, der durch den Wald geht, ist auf dem Holzweg.» Der Vorstand vom VONV möchte dies mit den Worten ergänzen: «Wer aber mit so viel Leidenschaft, Tatkraft, Erfahrung und Beobachtungsgabe durch den Wald geht wie Josef Binkert, der hat den VONV-Naturschutzpreis wohlverdient!»

Lob und Gratulationen gab es bei der Preisverleihung auch vom Naturverein Laufenburg-Sulz und vom Gemeinderat.