Grosse Überbauung geplant

  22.01.2019 Kaiseraugst, Wirtschaft

In Kaiseraugst soll die Überbauung Römerpark für rund 100 Millionen Franken erweitert werden. Geplant sind bis zu 300 neue Mietund Eigentumswohnungen. Damit dies möglich wird, müssen 28 000 Quadratmeter Land von der Arbeits- in die Wohnzone umgelegt werden. Die Stimmbürger haben das letzte Wort.

Valentin Zumsteg

«Das ist ein grosser Entwicklungsschritt für Kaiseraugst», erklärte Gemeindepräsidentin Fran- çoise Moser am Freitag anlässlich einer Medieninformation. Die Ernst Frey AG will auf ihrem Areal Wurmisweg West bis zu 300 neue Wohnungen bauen – dies als Erweiterung der bestehenden Siedlung Römerpark. Geplant sind je rund 150 Eigentums- und Mietwohnungen, wie Michael Haug, Geschäftsführer der Ernst Frey AG, ausführte. Architekt Jan Krarup von der Firma «ffbk Architekten AG» bezifferte das Investitionsvolumen auf rund 100 Millionen Franken. Die Eigentumswohnungen will die Ernst Frey AG zusammen mit einem Konsortium realisieren. Für die Mietwohnungen ist ein Investor gesucht. «Wir sind mit Interessenten in intensiven Gesprächen», führte Michael Haug aus.

30 Meter hohe Gebäude
Damit die Überbauung möglich wird, müssen rund 28 000 Quadratmeter Bauland von der heutigen Arbeits- in die Wohnzone umgelegt werden. «Kaiseraugst hat heute schon sehr viele Arbeitsplätze. Eine Wohnnutzung an diesem Standort ist sinnvoll», betonte Françoise Moser gegenüber der NFZ. Angestrebt wird eine hohe Ausnutzung unter Berücksichtigung einer guten Wohn- und Aussenraumqualität. Bis zu 30 Meter hohe Gebäude möchte die Gemeinde erlauben. «Es soll zusammen mit dem bestehenden Römerpark ein eigenständiges Quartier werden», sagte Moser. Dazu sind ein neuer Doppelkindergarten sowie ein grosser Kinderspielplatz geplant. Auch der bestehende «Park» soll aufgewertet und zu einem Begegnungsort werden, ein Flächenabtausch zwischen Gemeinde und Ernst Frey AG ist dazu vorgesehen. Die Erschliessung der benachbarten Solvias AG wird unverändert bleiben und somit durch die geplante Überbauung führen.

Eine Umzonung wäre für die Ernst Frey AG lukrativ, da der Wert des Landes steigen würde. «Wir diskutieren zusammen über die Mehrwertabgabe, da es sich um eine Aufzonung handelt. Die Ernst Frey AG wird uns beim Doppelkindergarten und beim geplanten Spielplatz unterstützen», so Moser.

Entscheid an Gemeindeversammlung
Um die rechtlichen Grundlagen für die Umzonung zu schaffen, braucht es eine Teilrevision der Nutzungsplanung Wurmisweg West sowie eine Teiländerung des Gestaltungsplans. Die beiden Mitwirkungsverfahren haben bereits begonnen. Die Unterlagen liegen bis zum 19. Februar auf der Gemeindeverwaltung öffentlich auf. Gemäss Gemeindeschreiber Roger Rehmann sollen die Stimmbürger an der Gemeindeversammlung im kommenden Sommer über die Teilrevision der Nutzungsplanung entscheiden. «Wir sind gespannt auf die Reaktionen der Bevölkerung. Ich hoffe auf Zustimmung», sagte Gemeindepräsidentin Moser.

Wenn es grünes Licht gibt, sollen die Arbeiten für die erste Etappe im Laufe des Jahres 2020 beginnen, wie Michael Haug erläuterte: «Wir möchten so bald wie möglich starten.» Insgesamt sind drei Etappen in einem Zeitraum von fünf bis sechs Jahren vorgesehen.

Kaiseraugst zählt aktuell gut 5600 Einwohnerinnen und Einwohner. Bis im Jahr 2040 könnte sich die Zahl auf rund 7900 erhöhen, wie der Kanton prognostiziert.

Die Teilrevision Nutzungsplanung Wurmisweg-West liegt bis am 19. Februar auf der Gemeindeverwaltung öffentlich auf. Die Mitwirkungen für die Teilrevision der Nutzungsplanung und für die Teiländerung Gestaltungsplan haben ebenfalls bereits begonnen. Am Mittwoch, 23. Januar, und Dienstag, 29. Januar, jeweils von 17 bis 19 Uhr, wird auf der Gemeindeverwaltung (Gemeinderatszimmer) eine Informationsveranstaltung durchgeführt. Dort kann die Bevölkerung Fragen stellen.

 


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