«Ein Meilenstein für den Bezirk Rheinfelden»

  18.01.2019 Rheinfelden

Die Zeit der alten Pläne ist vorbei: Im Bezirk Rheinfelden sind seit kurzem die amtlichen Vermessungsdaten sämtlicher Gemeinden digitalisiert.

Valentin Zumsteg

Jetzt ist auch Wallbach ins digitale Zeitalter vorgestossen: «Ich habe am 1. Oktober 1998 mein Amt als Nachführungsgeometer des Bezirks Rheinfelden angetreten. Damals war der Bezirk Laufenburg in Bezug auf die Digitalisierung der amtlichen Vermessungsdaten klar im Vorsprung. Im Bezirk Rheinfelden waren gerade mal Olsberg, Hellikon, Wegenstetten und das Baugebiet von Schupfart digital vermessen. Kürzlich ist Wallbach als letzte Gemeinde im Bezirk Rheinfelden ebenfalls digital erfasst worden», schildert Nachführungsgeometer Christoph Koch. Damit ist Rheinfelden erst der vierte Bezirk im ganzen Kanton Aargau, der vollumfänglich digitalisiert ist. Im oberen Fricktal fehlen heute noch Teilgebiete der Gemeinden Mettauertal und Eiken.

«Grosse volkswirtschaftliche Bedeutung»
«Das ist ein Meilenstein für den Bezirk Rheinfelden. Die amtliche Vermessung hat eine grosse volkswirtschaftliche Bedeutung», erklärt Koch. Die Daten sind die Grundlage für alle weiteren Pläne wie zum Beispiel die Zonenpläne oder die Leitungskataster in den Gemeinden. «Auch für das wichtige Hypothekengeschäft sind diese Informationen von zentraler Bedeutung», so Koch. Die Daten der amtlichen Vermessung fliessen unter anderem ins Geoportal des Kantons Aargau ein und können dort von jedermann eingesehen werden. «Den Gemeinden stellen wir die kommunalen Daten über eine eigene Webkarte zur Verfügung», führt Koch weiter aus.

«Grosses Auftragsvolumen fällt weg»
«Die Digitalisierung hat in den 1990er Jahren begonnen und ist jetzt im Bezirk Rheinfelden abgeschlossen. Damit fällt ein grosses Auftragsvolumen weg», erklärt Koch. Die Arbeit wurde nicht nur durch den Nachführungsgeometer ausgeführt, sondern im Rahmen der Submission auch durch dritte Geometerbüros.

So oder so: Die Arbeit geht nicht aus. Derzeit werden die Vermessungsdaten von sämtlichen Gewässern im Bezirk aktualisiert. Dass es da zum Teil zu deutlichen Abweichungen zwischen alten Plänen und der Realität kommt, zeigte sich beispielsweise bei der Neuvermessung der ausgebauten Strasse zwischen Obermumpf und Mumpf: «Wir haben dabei festgestellt, dass sich der Bach, der sich neben der Strasse befindet, im Laufe der Jahre um sechs oder sieben Meter verschoben hat», schildert Koch. Auch das muss in den Plänen nachgetragen werden.

Die Tätigkeit des Vermessens hat sich dank der Informatik stark verändert. «Früher war das ein richtiges Handwerk. Ich habe noch Vermessungszeichner gelernt. Heute heisst der Beruf Geomatiker und es läuft alles über den Computer.» Nebst dem Tachymeter, den man seit Jahrzehnten zur Vermessung von Distanzen und Azimuten einsetzt, kommen seit einiger Zeit neue Technologien wie GPS-Messgeräte oder Vermessungsdrohnen hinzu.


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