Wittmer und das Sahnehäubchen

  12.12.2018 Wallbach

Kochen: So wird man Vize-Weltmeister

Jean-Michel Wittmer holte als Mitglied des Junioren Kochnational-Teams den zweiten Platz an den Weltmeisterschaften in Luxemburg. Der junge Fricktaler rundete den süssen Erfolg ab: mit dem Dessert.

Sina Horvath

Jean-Michel Wittmer ist 21 Jahre alt und hat bereits viel erreicht. Der Wallbacher ist gelernter Konditor und Confiseur und momentan im 2. Lehrjahr zum Koch. Das Arbeiten mit den Händen und Werkzeugen bereitet ihm viel Freude. Zudem ist er bei der Junioren-Kochnationalmannschaft der Schweiz dabei. Er ist der Chef Patissier und hat bei der Koch-Weltmeisterschaft 2018 in Luxemburg das Dessert kreiert. Seit mehr als zwei Jahren ist er aktives Mitglied. Beim Erzählen über die Weltmeisterschaft sind seine positive Energie und sein Engagement deutlich spürbar.

Mit zwei Lastwagen und einigen Kleinbussen an die WM
Die Weltmeisterschaft fand in Luxemburg statt, 15 Teams nahmen teil. Unter anderen reisten Teams aus Mexiko, Hong-Kong und den USA nach Luxemburg. Darunter auch das Schweizer Junioren-Nationalteam mit Wittmer. Voller Stolz berichtet er über seine Erfahrungen, die er während der WM gemacht hat: «Mit zwei Lastwagen und einigen Kleinbussen sind wir nach Luxemburg gefahren.» Die benötigten Waren wurden vorher auf jedes Gramm genau abgemessen und allen Vorschriften gerecht beschriftet und verpackt. In zwei Disziplinen bekochte das Team die Jury und weitere Gäste mit jeweils drei Gängen. «Meine Aufgabe bestand darin, das Dessert zu kreieren und herzurichten.» 100 Punkte wurden nach verschiedensten Kriterien vergeben. Hygiene, Geschmack, Ästhetik und weitere Kriterien flossen in die Bewertung ein.

«Die Kreativität ist in meinem Beruf grenzenlos»
Die Vorbereitung für die Weltmeisterschaft erforderte viel Disziplin. Jede freie Minute wurde zum Üben genutzt. Das Nati-Team bestehend aus acht Personen wurde von Experten beobachtet und hat in verschiedensten Restaurants Probeläufe für die WM durchgeführt. «Immer wieder hat mir irgendetwas doch nicht mehr so ganz gepasst und ich habe ständig wieder etwas verändert.»

Es gab an der WM nur wenige starre Vorgaben. «Das liebe ich an meinem Beruf. Man hat viele Freiheiten und kann seiner Kreativität freien Lauf lassen.» Bei der WM hat sich Wittmer verschiedenste Desserts mit Zwetschgen ausgedacht. Um das perfekte Dessert herzustellen, mussten sogar selbst ausgedachte Formen und Werkzeuge angefertigt werden.

Der 2. Platz ging an das Schweizer Junioren-Kochnational Team
«Wir waren während zwölf Tagen 24 Stunden zusammen unter den stressigsten Bedingungen, die man sich in der Küche vorstellen kann und haben uns gegenseitig immer wieder motiviert. Auf die Unterstützung meiner Teamkollegen kann ich mich voll und ganz verlassen. Der Teamgeist wurde durch den Wettkampf noch intensiver», meint Wittmer mit einem Lächeln im Gesicht. Bei der Siegerehrung wurde der Druck riesig. Als das Team bei der Verkündung des dritten Ranges noch immer nicht aufgerufen wurde, begannen sie zu zweifeln. Doch dann waren sie am Zug, das Team aus der Schweiz holte den zweiten Platz. Die Stimmung war total ausgelassen, die sonst organisierten Köche waren ausser sich vor Freude und sprangen von ihren Plätzen auf, um sich zu umarmen. Sie gratulierten auch den österreichischen Siegern zu ihrem wohl verdienten Titel. «Den zweiten Platz bei einer Weltmeisterschaft gewonnen zu haben, ehrt uns unglaublich» sagt Wittmer mit leuchtenden Augen.

Weitere Informationen und Bilder der Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft im Internet.

www.hotelgastrounion.ch/skv.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote