Windpark Burg in Kienberg und Oberhof

  27.12.2018 Leserbriefe

Verwundert habe ich aus einem Leserbrief zur Kenntnis genommen, dass der positive Entscheid zum Windpark Burg ein Ja zur Natur und zur Energiestrategie 2050 ist. Ich denke, hier werden doch einige Dinge verdreht. Wenn ich auf die eidgenössische Abstimmung über die Energiestrategie 2050 zurückblicke, stelle ich fest, dass die drei Gemeinden Oberhof, Kienberg und Wölflinswil die Vorlage mit deutlichem Mehr bachab geschickt haben. Ein regionales Stromversorgungsprojekt aus Windenergie ist ebenfalls Wunschdenken. Die Investoren sitzen in Genf, Aarau und Deutschland. Da wird wohl nicht regional ans Benkental gedacht.

Bei der finanziellen Lage der beiden finanzschwachen Gemeinden Oberhof und Kienberg käme ein Zustupf sehr gelegen und der Nachholbedarf an Investitionen könnte verwirklicht werden. Die zuständigen Leute bei der Windpark AG sind sich dies auch bewusst und konnten mit ihrem finanziellen Angebot die Gemeinde Kienberg überzeugen. Bedenken über Flora und Fauna, Wasserquellen und Quellschutzgebiete in einem sehr heiklen Karstgebiet, Gesundheitsgefährdung, Lärm, Verschandelung der Landschaft, Entwertung der Liegenschaften und finanzielle Risiken werden so problemlos zu Gunsten der finanziellen Entschädigung beurteilt. Werte, für die man sich jahrelang eingesetzt hat, sind plötzlich nicht mehr wichtig. Aus diesem Blickwinkel muss auch die Abstimmung in Kienberg gewertet werden. Bei der ersten Abstimmung vor Jahren in Kienberg war keine handvoll Stimmbürger gegen das Windparkprojekt. Es kann aber festgestellt werden, dass die 75 Nein-Stimmen an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung ein klares Umdenken in der Bevölkerung erkennen lassen und die Skepsis nach wie vor sehr gross ist.

HANSRUEDI REIMANN, OBERHOF


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