Vom Nachsitzen und Bessermachen

  06.12.2018 Möhlin, Schule

Neu organisiert: Es ist ruhiger geworden an der Schule Möhlin

Punkto Schulführung und Qualitätsmanagement fiel die Schule Möhlin bei der letzten externen Evaluation durch. Nun solle das Nachsitzen ein Ende haben, sagt der Schulpflegepräsident.

Ronny Wittenwiler

Bald gibt es für die Schule Möhlin das Zeugnis. Bewertet werden Qualitätsmanagement und Schulführung. Bei der letzten externen Schulevaluation (ESE) im Jahr 2015 waren die Resultate diesbezüglich ungenügend, und nein: überraschend kam das nicht. Bereits hatte sich die Führungskrise manifestiert, sie sollte so schnell nicht enden. Kommenden Frühling werden nun die Resultate der erforderlichen Nachevaluation bekannt. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass dann die Ampeln auf Grün stehen werden», sagte Schulpflegepräsident Stephan Müller am Dienstagabend zur NFZ. Eine öffentliche Informationsveranstaltung war gerade zu Ende gegangen. Wie die organisierte Schule Möhlin ab 2010 immer mehr auf Abwege geriet, hatte Müller gleich zu Beginn chronologisch auf mehreren Folien festgehalten, Demissionen, Kündigungen, Misstrauen, allein beim Zuhören tats richtig weh, erinnerte vom Genre her an ein veritables Drama oder: an die Irrfahrten des Odysseus.

Neues Führungsmodell: Ruhe eingekehrt
Vor rund einem Jahr verabschiedete sich Möhlin dann vom immer wieder gescheiterten Modell mit einem Gesamtschulleiter (die NFZ berichtete). Seither setzt man auf flachere Hierarchien, die operative Gesamtverantwortung liegt neu bei den sechs Schulleitern der einzelnen Standorte. Zusammen bilden sie die Schulleitungskonferenz (SLK). Für Hanspeter Draeyer, der die Schule Möhlin als externer Berater begleitete, war diese Massnahme der Schlüssel zum Erfolg. Kontinuität in der Schulpflege, Kontinuität bei den Schulleitungen. Nie war es in Sachen Führung ruhiger an der Schule Möhlin als in den letzten Monaten. «Es hat eine klare Beruhigung der Schulorganisation stattgefunden», sagt Schulpflegepräsident Müller. Die Rede ist von einer gut funktionierenden Schulführung. Schulpflege, Schulleitungen und Schulverwaltung würden Hand in Hand arbeiten. Zufriedenheit und Ruhe auf allen Ebenen sei eingekehrt. Ob sich dieses Bild im Frühling in Form von grünen Ampeln bestätigt, wird sich weisen. Müller sagt, weshalb er daran glaubt: «Die Empfehlungen nach der Evaluation wurden in Begleitung mit der kantonalen Schulaufsicht und mit unserem externen Berater aufgearbeitet und umgesetzt.»


RANDNOTIZ

Gut gemeint, nichts Neues

Nebst der «Entwicklung Schulorganisation» setzten die Verantwortlichen zwei weitere Themen auf die Liste für diesen Infoabend: «Veränderung in der Bildungslandschaft» und «Oberstufe Möhlin». Ein Abend, drei Themen, fünfzig Folien. Das war richtig gut gemeint. Vielleicht war es zu gut gemeint. Als nämlich zuletzt über die «Oberstufe Möhlin» informiert wurde, fühlte sich der eine oder andere bereits erschlagen von vorangegangenen folienschwangeren Exkursen.

Doch sei hier das Gesagte nachgereicht zur Oberstufe Möhlin: Geplant ist, diese gänzlich auf den Standort Steinli zu konzentrieren, inklusive einem Ergänzungsbau, aus dem Bezirksschulhaus soll ein Primarschulhaus werden, weil die Primarschule mehr Platz benötige, und ab Schuljahr 2019/2020 werde man keine neuen Sekundarschüler mehr nach Wegenstetten schicken. Wirklich neue, zusätzliche Informationen zur Oberstufe waren das nicht am Dienstagabend. Nicht auszuschliessen, dass sich der eine oder andere mehr davon versprochen hatte.

RONNY WITTENWILER
ronny.wittenwiler@nfz.ch


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