SALZIGES Beim Barte des Proleten

  29.12.2018 Kolumne

Wer den Trend gesetzt hat, ist unklar. Vielleicht war es Karl Marx, Fidel Castro oder der Samichlaus und sein Schmutzli. Jedenfalls sieht man heute vor lauter Bärten die Männer kaum mehr. Egal, ob Bürogummi oder Verkäufer, modischer Jüngling oder agiler Pensionär: Die Männer tragen heute mehr Bärte als Achselhaare.

Mit ihrer Gesichtsbehaarung sehen sie aus wie kanadische Holzfäller – auch wenn wohl die meisten von ihnen beim Holzen vom Baum erschlagen würden. Denn eine Tanne fachgerecht zu fällen, ist deutlich schwieriger als sich ein Gestrüpp im Gesicht wachsen zu lassen.

In der Politik hat sich der Bart-Trend hingegen noch nicht durchgesetzt. Das ist verständlich und klug: Bei Politikern mit Bart wäre es für die Bürger – und vor allem die Bürgerinnen – wahrscheinlich noch viel einfacher, ein Haar in der Suppe zu finden und auf die Wahl zu verzichten. Deswegen lässt kein Bundesrat die Stoppeln spriessen. Und auch Donald Trump und Emanuel Macron kann man sich mit Bart kaum vorstellen – von Angela Merkel ganz zu schweigen.

DER SALZSTREUER

salzstreuer@nfz.ch


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