Der Wirt verlässt die «Sonne»

  14.12.2018 Eiken

Ende Januar schliesst das Restaurant in Eiken für zwei Monate

Im Gasthof zur Sonne in Eiken steht ein Wirtewechsel bevor. Nach elf Jahren will sich Florian Bader neu orientieren. Ende Januar verlässt er die «Sonne». Nach einer zweimonatigen Bauphase wird sie ab April als italienisches Restaurant weitergeführt.

Simone Rufli

Noch ist Florian Bader da. Noch hat die «Sonne» in Eiken geöffnet. Ein bisschen reduziert in den Öffnungszeiten zwar – man beachte die Angaben auf der Homepage. «Ende Januar werde ich die ‹Sonne› verlassen. Das ist jetzt definitiv», beantwortet der Wirt eine entsprechende Frage der NFZ. Dem einen oder anderen dürfte vor Wochen das Schild vor dem Haus aufgefallen sein, mit dem die Suche nach einem neuen Pächter bekanntgeben wurde. «Ich bin jetzt 36 und habe mir gesagt, wenn ich mich neu orientieren will, muss ich das jetzt machen und nicht in zehn Jahren.» Es sei kein einfacher Entscheid gewesen, sagt Bader. «Viele Stammgäste bedauern meinen Entscheid und doch ist er für mich richtig.»

Immer mehr Bürokratie
Auch Haus-Besitzer Robert Trachsel bedauert den Weggang. Von ihm erhält Bader gute Noten: «Florian hat sehr gut gearbeitet.» Das Problem sei, dass Bader jemanden gebraucht hätte, der ihm hilft. «Da hat er Recht, wenn er geht, bevor er in ein Burnout gerät», findet Trachsel.

Bader nennt noch weitere Gründe, warum er sich neu ausrichten möchte. «Der Beruf des Wirtes ist mit immer mehr Bürokratie verbunden. Dazu kommt, dass die Löhne der Angestellten im Verhältnis zu dem, was reinkommt, stärker steigen.» Bader sagt, er habe mehrere Konzepte für seinen weiteren beruflichen Weg – ins Detail gehen möchte er aber nicht.

Florian Bader hat sich in den vergangenen elfeinhalb Jahren an der Ecke Schupfarterstrasse, Hauptstrasse vor allem mit seinen 26 Cordon-Bleu-Variationen einen Namen gemacht. Weshalb er manch einem Gast als Cordon-Bleu-King in Erinnerung bleiben dürfte.

Wiedereröffnung im April
Und wie geht es weiter? Während den Monaten Februar und März bleibt das Gasthaus geschlossen. Dann gehört die «Sonne» den Bauarbeitern. «Die Schliessung ist nötig, weil am Elektrischen und an der Kanalisation gearbeitet wird und im ganzen Haus das Wasser abgestellt werden muss», erklärt Robert Trachsel. Trachsel gehört die «Sonne» seit 2005. Dass ein neuer Wirt den Betrieb ab April 2019 weiterführen wird, freut den Eiker zwar. Und doch räumt er ein: «Ich wäre nicht traurig gewesen, wenn sich niemand gefunden hätte. Eigentlich wollte ich zumachen.» In der heutigen Zeit sei es fast nicht mehr möglich, rentabel zu arbeiten. Zu wenige Leute gingen regelmässig auswärts essen.

Und doch hat sich jemand gefunden, der seinen Platz in der «Sonne» als Platz an der Sonne und als Chance versteht. Ihren Namen wollen die neuen Wirtsleute noch nicht in der Zeitung lesen – solange nicht, bis der laufende Arbeitsvertrag erfüllt und die Arbeit abgeschlossen ist. Soviel aber sei verraten: Die «Sonne» wird ihre Gäste ab April mit italienischer und Schweizer Küche willkommen heissen.


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