Das Mettauertal – der Nationalpark

  25.12.2018 Mettauertal

Das Mettauertal blüht auf, sowohl wirtschaftlich als auch in Sachen Natur. Ein Nationalpark könnte vielleicht bald Wissenschaftler, Naturinteressierte und weitere Touristen aus dem ganzen Land ins Tal locken. Visionen aus dem Mettauertal.

Bernadette Zaniolo

«Lebensräume für Lebensträume», diese Botschaft verbreitet die Gemeinde Mettauertal mittels diversen Werbeslogans. Und so manch einer hat in letzter Zeit hier seinen Wohnsitz oder gar Heimat gefunden. «Wow, ist es hier schön», diese Worte hört man immer wieder von Personen, welche über den Bürensteig (Remigen-Gansingen) ins Tal kommen. Dies hat den beiden Gemeinden im Tal, Gansingen und Mettauertal, zu Bevölkerungswachstum und Wohlstand verholfen.

Der Markt in Gansingen, die Kürbisbeleuchtung in Etzgen, der Flösserweg und jüngst die Köhlerei auf dem Mettauerberg sind Tourismus-Magnete, um hier einige zu nennen. Das weckt Kreativität. So will sich der Gemeinderat Mettauertal an der nächsten Klausurtagung mit dem Thema Wald befassen und an einem Workshop mit der Bevölkerung will man das Thema vertiefen. Auslöser, so heisst es, sei der Kanton. Denn dieser hat jüngst verlauten lassen, dass fünf Forstreviere im Fricktal genügen würden.

Steckt mehr hinter dieser Themenwahl?
Insgeheim fragt man sich aber, ob hinter dieser «Themen-Vertiefung» nicht mehr steckt. Mettauertal – diesmal ist das ganze Tal gemeint – könnte der Nationalpark in der Nordwestschweiz werden. Im Etzgerbach versucht man seit einiger Zeit Lachse anzusiedeln. Sollte das gelingen, hätte der Bär wohl seine Freude. Einen solchen hat man bisher noch nicht gesichtet im Mettauertal, doch vielleicht könnte es ja wirklich ein Wolf gewesen sein, der die zwei Schafe in Oberhofen gerissen hat; bis jetzt geht man von einem Hund als Täter aus (die NFZ berichtete).

Doch nun wieder zum Erfreulichen: Wäre wirklich ein Wolf im Tal, so könnte sich der Bestand an Schwarzwild bald von selber regulieren. Das würde die Jäger zwar freuen, aber auch der Wolf hat «natürliche» Feinde. Zuvorderst steht nicht etwa der Bär, sondern der Mensch. Doch Bären wären bestimmt ein Publikumsmagnet. Dieser frisst bekanntlich aber nicht nur Lachs, sondern auch Beeren und er liebt Süsses, vor allem Honig. Der Lachs, gegrillt auf der Holzkohle, vom und auf dem Mettauerberg, wäre aber für die Menschen ein echter Gaumenschmaus.

Forscher, Touristen und Verkehrsproblematik
Um herauszufinden, wie das alles in Einklang und Harmonie funktionieren kann, sollen ETH-Professoren – dank dem neuen ETH-Präsidenten Joël Mesot aus Gansingen – im Mettauertal einen zusätzlichen Standort bekommen. Wer weiss, vielleicht wird der Camping-Platz in Wil schon bald in einen Campus vergrössert? Und in Etzgen – in der Nähe eines neuen Bahnhofs – entsteht ein Hotel mit grosszügigem Parkhaus. Vom neuen Bahnhof, den sehen Visionäre zwischen Etzgen und Schwaderloch – fährt regelmässig ein Shuttlebus ins Waldzentrum auf dem Mettauerberg. Bis dieser Weihnachtswunsch in Erfüllung geht, gehört das Köhler-Handwerk bereits zur festen Ausbildung der Forstwarte. Denn diese werden im künftigen Nationalpark Mettauertal auch als Ranger eingesetzt.

Freude am ganzen «Projekt» dürften auch alle haben, die schon längst fordern, dass zwischen Laufenburg und Koblenz wieder Personenzüge verkehren. Zwei Projekte die man ideal kombinieren könnte! Und für alle jene, die zurzeit zwischen Rheinsulz und Eiken im morgendlichen Stau stehen, schon heute ein Segen.


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