«Nicht einfach so mal nebenher»

  07.12.2018 Möhlin

Möhlins Feuerwehrkommandant Richard Urich: eine erste Bilanz

Bald endet das erste Jahr unter seinem Kommando. Die NFZ hat Richard Urich ein paar Fragen gestellt.

Ronny Wittenwiler

NFZ: Richard Urich, verlief dieses erste Jahr als Kommandant nach Ihren Vorstellungen?
Richard Urich:
Selten kommt etwas so, wie man sich das ausmalt (lacht). Das gilt im Positiven wie im Negativen. Im Grossen und Ganzen ist es so gekommen wie erwartet. Und das ist gut so.

Wann ist es ein gutes Jahr für eine Feuerwehr?
Das Allerwichtigste ist, dass niemand ernsthaft zu Schaden kommt. Wir hatten aber auch Glück.

In dieser Hinsicht war es ein gutes Jahr, aber kein perfektes.
Das ist richtig.

Bei einem Grossband auf einem Bauernhof in Zeiningen wurden am 30. April zwei Ihrer Feuerwehrleute durch einen einstürzenden Dachstock verletzt. Wie blicken Sie heute darauf zurück?
Es war ein Schuss vor den Bug. Wir können dieses Ereignis als Rückfall anschauen. Oder als Chance, dass wir uns noch stärker bewusst sind, wie jeder andere Mensch auch verletzbar zu sein.

Man zog Lehren daraus?
Würde ich nun erklären, so etwas geschieht nicht mehr, habe ich ein Problem, wenn es doch passiert. Aber wir haben uns mit dem Ereignis intensiv auseinandergesetzt. Ich denke, es hat unser Bewusstsein für den Umgang in Gefahrensituationen gefördert.

Ihre Amtszeit werde zwischen vier und acht Jahre dauern, sagten Sie bei Antritt. Jetzt, ein Jahr später: Wo liegt die Wahrheit – näher bei drei oder sieben Jahren?
(Lacht). Da lasse ich mich ungern festnageln. Die Kaderplanung ist eine permanente Auseinandersetzung. Kommt der Moment, dass die Nachfolge bereit ist, werde ich mit einem lachenden und weinenden Auge diese Verantwortung weitergeben.

Wie darf ich das nun deuten: Sie sind 2019 schon noch Kommandant?
Ich wüsste nichts anderes (lacht). Ich habe nun ein Jahr hinter mir, ein tolles Jahr. Das Amt macht man aber nicht einfach so mal nebenher – es ist ein Job, eine Zusatzbelastung. Da ist der Blick in die Zukunft ganz normal. Wir müssen die richtigen Leute früh genug vorbereiten. Vielleicht ist man nach sechs Jahren parat, vielleicht später.

Ihr Arbeitsplatz ist nicht im Fricktal. Welche Erfahrungen hat dieser Umstand mit sich gebracht?
Aus heutiger Sicht würde ich meinen: Es funktioniert. Wir haben zuverlässige Leute vor Ort. Das bedeutet auch, dass man ihnen das nötige Vertrauen schenkt.

Was sind die Zielsetzungen für 2019?
Ich möchte das Miteinander noch intensiver gestalten. Können sich Leute einbringen, sind sie auch bereit, Verantwortung zu übernehmen.


Personelles

An der kürzlich abgehaltenen Chargierten-Versammlung warf Kommandant Richard Urich in Anwesenheit des Kaders einen kurzen Blick auf das Feuerwehrjahr.

Acht Frauen und Männer verlassen die Feuerwehr Möhlin, darunter Leutnant Remo Wittenwiler, der an der Versammlung im Januar für seinen Einsatz während 22 Dienstjahren geehrt wird. Gemeindeammann Fredy Böni sprach für gute Leistungen folgende Beförderungen aus: Reto Delz zum Oberleutnant, Remo Freiermuth zum Wachtmeister und Samuel Kaufmann zum Gefreiten. «Das Kommando gratuliert den Beförderten und dankt den Austretenden für ihren Einsatz», heisst es in einer Mitteilung. (mgt/rw)


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