Bo Katzman tritt am 21. Dezember im Kornhauskeller in Frick auf

Im Interview erklärt Bo Katzman, dass ein Leben als Musiker mit viel Fleiss verbunden ist. Er erzählt von seinen aktuellen musikalischen Projekten und was Weihnachten für ihn bedeutet.

Janine Tschopp

NFZ: Als Sie ein Kind waren, hat Sie Elvis Presley inspiriert, Musik zu machen. Haben Sie Ihre Entscheidung nie bereut?
Bo Katzman: Nein, das habe ich nie bereut. Die Musik hat mich mein Leben lang begleitet und mir Freude bereitet. Es ist eine Leidenschaft, die man nicht einfach ablegen kann. Es wurde mir bald bewusst, dass man als Musiker kein Lotterleben führen kann. Ein berühmter Komponist sagte einmal: «Musizieren besteht aus einem Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.» (lacht) Ich, der früher eher wild war, realisierte bald, dass viel Fleiss dazu gehört, wenn man etwas erreichen will. Zum Glück lernte ich fleissig zu sein. Mir war auch wichtig, mein Handwerk zu beherrschen, deshalb studierte ich Musik als Sänger und Chordirigent.

Während 28 Jahren waren Sie in der Adventszeit mit Ihrem Chor unterwegs. 2015 hörten Sie damit auf. Vermissen Sie diese Auftritte?
Einerseits tut es weh. Andererseits bin ich froh, entlastet zu sein. Die Auftritte mit dem 150-köpfigen Chor waren mit sehr viel Aufwand und Stress verbunden. Ich habe jeweils fast ein ganzes Jahr dafür gearbeitet.

Welchen musikalischen Projekten widmen Sie sich heute?
Es sind hauptsächlich zwei Projekte. Eines, «Double Emotion», zusammen mit meiner Tochter Ronja. Mit meiner Tochter aufzutreten, ist für mich sehr befreiend. Wir sind uns musikalisch und persönlich sehr nahe und verstehen uns blind. Sie ist talentiert, und ich kann viel von ihr lernen. Beim zweiten Projekt spiele ich zusammen mit meiner Band «The Cat Pack». Das ist etwas aufwändiger, weil es grössere Bühnen braucht.

Was bedeutet Weihnachten für Sie?
Weihnachten bedeutet für mich immer viel Musik. Nicht nur auf Bühnen unterwegs zu sein, sondern auch Musik zu Hause. An Weihnachten ist jeweils die ganze Familie, zirka 20 Personen, zum Essen bei uns. Dann wird musiziert. Meine Tochter mit der Ukulele, ich mit der Gitarre, die Kinder mit den Flöten. Seit ich ein Kind bin, bedeutet für mich Weihnachten ein Fest des liebevollen Zusammenseins und des Musizierens.

Im April wurden Sie 66 Jahre alt. Stimmt es, wie Udo Jürgens sang, dass dann das Leben anfängt?
(lacht). Es läuft einfach weiter. Als ich vor drei Jahren mit dem Chor aufgehört habe, musste ich mich neu orientieren. Ich nahm eine Stelle als Musiklehrer an der Sekundarschule in Wegenstetten an. Dann ergab sich das Projekt mit meiner Tochter. Zudem bin ich daran, ein weiteres Buch zu schreiben. Ich langweile mich jedenfalls nicht.

Haben Sie nicht das Bedürfnis, etwas kürzer zu treten und mehr Zeit für sich zu haben?
Daran habe ich noch nie gedacht. Ich kann doch nicht den ganzen Tag im Stuhl sitzen und nichts tun. Schon als kleiner Bub wurde mir immer schnell langweilig.

Am 21. Dezember haben Sie einen Auftritt im Fricktal, nämlich im Fricker Kornhauskeller. In welcher Form darf Sie das Publikum erleben?
Im Kornhauskeller werde ich alleine auftreten. Ich werde den Zuschauern meine Geschichte, vom Strassenmusiker bis zum Popmusiker und Chorleiter, auf humoristische Art erzählen und mit vielen Liedern aus der entsprechenden Zeit untermalen. Das Publikum wird viele Anekdoten und auch vieles zum Thema «Pleiten, Pech und Pannen» aus meiner Karriere erfahren.

Was wünschen Sie sich zu Weihnachten?
(lacht). Ich bin wunschlos glücklich. Vielleicht hängt dies damit zusammen, dass ich mir meine Wünsche meistens selber erfülle. Ich bin eben ein Macher und kein Träumer.

Bo Katzman im Kornhauskeller

Am 21. Dezember, 20.15 Uhr, tritt Bo Katzman mit seinem Programm «Emotion» im Kornhauskeller in Frick auf. Tickets sind im Vorverkauf in der Buchhandlung Letra in Frick, online oder an der Konzertkasse ab 19.30 Uhr erhältlich. (jtz)

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