Zwei Prozent mehr

  15.11.2018 Frick

Mit einem Teuerungsausgleich von einem Prozent für alle Gemeindeangestellten und einem Prozent für «Lohnpflegemassnahmen» versucht Frick seine qualifizierten Angestellten zu halten.

Simone Rufli

Wenn eine Gemeinde für die Mitarbeitenden im Budget eine Erhöhung der Lohnsumme um zwei Prozent einplant, lässt das aufhorchen. Das weiss auch der Fricker Gemeindeschreiber Michael Widmer. Er versteht, dass manch einer sich fragen wird, weshalb es zwei Prozent sein müssen, wo doch andere Branchen in Lohnverhandlungen um ein Prozent stecken. Und so verwundert es nicht, dass er in den letzten Tagen einige Anfragen zum Thema beantworten musste. Laut Auskunft des Gemeindeschreibers handelt es sich um zwei unterschiedliche Sachen, die nach Jahren wieder einmal aufeinandertreffen. «Mit dem einen Prozent gleichen wir die Teuerung für alle Angestellten aus, um die Kaufkraft zu erhalten. Das zweite Prozent ist für individuelle Lohnanpassungen vorgesehen. Mit sogenannten Lohnpflegemassnahmen wollen wir zum Beispiel Angestellte weiter an uns binden, die eine Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen haben und wir erhalten Bewegungsfreiheit, um Beförderungen zu honorieren», so Widmer.

Bei den zwei Prozent für das gesamte festangestellte Gemeindepersonal handelt es sich um 120 000 Franken. Dies bei einer Lohnsumme von insgesamt rund sechs Millionen Franken. Werden die zwei Prozent Lohnsummen-Erhöhung bewilligt, stehen für die insgesamt 85 festangestellten Mitarbeitenden der Gemeinde nach Rechnung des Gemeinderates knapp 5000 Franken pro Monat zusätzlich zur Verfügung. Michael Widmer betont, dass von den 85 am Ende vielleicht 20 in den Genuss einer zusätzlichen Lohnerhöhung kommen würden. Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden kenne Frick keinen automatischen Stufenanstieg bei den Löhnen, weshalb solche Lohnpflegemassnahmen nötig seien. «Wir haben zunehmend Mühe, qualifizierte Leute zu finden. Mit etwas Flexibilität bei den Löhnen wollen wir verhindern, dass uns Mitarbeitende aus finanziellen Gründen verlassen.» Die Gemeinde stelle vermehrt auch junge Leute ein und investiere dann in ihre Ausbildung. «Da haben wir ein Interesse daran, dass sie dann auch bei uns bleiben.»

Vergleich passt nicht
Ein Vergleich mit dem Kanton sei nicht korrekt. «Der Kanton setzt zwar nur ein Prozent für die Lohnsummenerhöhung ein. Doch neben dem Teuerungsausgleich von einem Prozent stehen beim Kanton noch Mutationsgewinne für Lohnpflegemassnahmen zur Verfügung», hält Widmer fest. Mutationsgewinne entstehen, wenn ein Arbeitnehmer pensioniert wird und durch einen jüngeren, günstigeren Arbeitnehmer ersetzt wird. Das letzte Wort haben die Stimmberechtigten. Sie können an der Gemeindeversammlung vom 23. November über das Budget entscheiden.


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote