Zu wenig Wildschweine erlegt

  16.11.2018 Mettauertal

Kanton nimmt der Jagdgesellschaft Stutz das Revier weg

Keine Neuvergabe des Jagdreviers Wil an die Jagdgesellschaft Stutz im Mettauertal – so lautet vorerst der Entscheid des Kantons. Die Jäger bekommen jedoch eine zweite Chance.

Bernadette Zaniolo

Die zirka 180 Jagdreviere im Kanton Aargau sind für die kommende Pachtperiode (2019 bis 2026) grossmehrheitlich verpachtet; dies berichtete unter anderem das Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF am Dienstag. «Für zwei Jagdreviere traf keine geeignete Bewerbung ein», heisst es jedoch auf der Internetseite des Kantons. Deshalb hat er diese zur Neuverpachtung ausgeschrieben. Dabei handelt es sich nebst Murgenthal im Bezirk Zofingen um das 1300 Hektaren grosse Revier Wil, welches noch bis Ende Jahr an die Jagdgesellschaft Stutz im Mettauertal verpachtet ist. Dieses erstreckt sich vom Rhein in Etzgen (bis gegen Schwaderloch), über den Mettauerberg (hier wird zurzeit geköhlert), Wil bis zum Wessenberg in Hottwil.

«Der Entscheid hat uns überrascht und wir sind enttäuscht», sagt Urs Ipser, Obmann der Jagdgesellschaft Stutz, auf Anfrage der NFZ. Der Kanton begründet den Entscheid bezüglich des Reviers Wil damit, dass zu wenig Schwarzwild, also Wildschweine, geschossen wurde. Dies obwohl die Jäger im letzten Jahr im Revier 40 Wildschweine erlegt haben. «So viel wie wohl noch nie» sagt Ipser. Der Kanton kritisiert auch die Überalterung der Jagdgesellschaft. Gemäss Urs Ipser ist von den acht Jägern nur einer unter 55 Jahre, das älteste Mitglied sei 80 Jahre. «Wir bilden auch immer wieder jüngere Jäger aus», sagt er. Gleichzeitig hält er fest: «Das Bejagen findet meist nachts statt». Jüngere Jäger seien tagsüber beruflich gefordert und wenn sie dann noch eine Familie haben, sei dies schon eine Herausforderung, alles in Einklang zu bringen.

Bis zum 8. Dezember kann man sich nochmals für das Jagdrevier bewerben. Für den Kanton ist jedoch in Sachen des Wiler Reviers klar: nur mit neuer Besetzung und anderem Konzept. «Wir sind auf der Suche nach einer Lösung», sagt Urs Ipser.

Ob dies gelingt und ob man sich nochmals um das Revier bewirbt, ist jedoch noch offen.


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