Und wieder war der Täter ein Hund

  08.11.2018 Stein

In Oberhofen zwei Schafe, in Stein ein Reh

Während bei der Polizei allgemein nur wenige Meldungen eingehen wegen Problemen mit freilaufenden Hunden, fühlen sich Anwohner in Stein zunehmend gestört durch freilaufende Hunde. Dass ein Reh von einem Hund gerissen wurde, macht die Sache nicht besser.

Simone Rufli

Als Monika und Beat Adler aus Stein am Dienstag auf der Facebook-Seite der NFZ den Bericht über die zwei in Oberhofen, Gemeinde Mettauertal, von einem Hund gerissenen Schafe lasen, war für sie klar, dass sie den Fall, der sich am 25. Oktober in Stein ereignet hatte, öffentlich machen wollten. Gegen 10 Uhr am Morgen des 25. Oktober wurde in Stein ein Schäferhund beobachtet, wie er sich auf einer Wiese oberhalb der Bahngeleise an einem vor ihm liegenden Tier zu schaffen machte. Beobachtet wurde der Hund von Nachbarn der Adlers, von Beatrice Spengler und ihrem Mann, die zu der Zeit gerade mit dem Auto auf dem Weg ins Dorf hinunter waren. «Wir haben einen dunklen Schäferhund gesehen, aber aus der Distanz nicht genau feststellen können, über was er sich beugte. Dann haben wir die Polizei angerufen.»

Verfahren im Gang
Hansueli Loosli, Leiter der Regionalpolizei unteres Fricktal, bestätigte auf Anfrage, dass ein belgischer Schäferhund an jenem Oktobermorgen in Stein ein Reh gerissen hat und dass ein Verfahren in Gang ist. «Es handelte sich um einen belgischen Schäferhund und er konnte einer Halterin zugeordnet werden», so Loosli. Die Halterin werde nach Tierschutzverordnung verzeigt. Es gebe eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft und eine Meldung ans Veterinäramt. Das Amt müsse den Hund beurteilen. Loosli betont, dass es sich um einen den Menschen gegenüber lieben Hund handle. Und er stellte fest: «Es ist nicht so, dass bei uns zurzeit mehr Meldungen eingehen aufgrund von Problemen mit freilaufenden Hunden. Es handelt sich um Einzelfälle.»

Monika Adler sieht das anders. «Ich stelle fest, dass im Quartier vermehrt Hunde frei herumlaufen.» Sie versteht auch nicht, warum die Öffentlichkeit nicht umgehend über solche Vorfälle wie jenen am 25. Oktober informiert wird. Sie sorgt sich auch um ihre Enkelkinder. Immerhin standen Adlers vor knapp einem Jahr bereits einmal in den eigenen vier Wänden einem freilaufenden Hund gegenüber. «Es war ein grosser Hund aus der Nachbarschaft. Er hat uns gekannt und hat uns deshalb auch nichts gemacht», erzählt Monika Adler. Ein ungutes Gefühl blieb gleichwohl zurück. Ungute Gefühle weckten jetzt auch die Berichte über die gerissenen Schafe in Oberhofen.
Familie Adler hat selber Schafe. Im Sommer 2012 wurden nacheinander drei Tiere aus dem Gehege der Adlers gestohlen. Beim letzten Mal waren die Diebe aus dem Asylbewerberheim von einer Überwachungskamera im Bahnhof Stein gefilmt worden (die NFZ berichtete). Auch Beatrice Spengler hat den Eindruck, dass diverse Hundehalter ihre Halterpflichten nicht ernst nehmen. «Die Feststellung, dass der Hund nichts macht, genügt mir nicht», sagt sie, «erst recht nicht, wenn ich mit den Grosskindern unterwegs bin.»


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