SALZIGES - Mit ein bisschen Selbstbetrug

  09.11.2018 Kolumne

Wenn vom Sisslerfeld die Rede ist, dann wird selten mit Superlativen gegeizt: Eine der grössten freien Industrieflächen im Aargau, Platz für viele gute Arbeitsplätze, ein Filetstück im Kanton – heisst es immer. Das mag ja alles sein. Doch was nützt ein Filet, wenn man es nicht zubereiten kann? Es bleibt ein zähes Stück Fleisch, auf dem man lange herumkauen muss.

Beim Sisslerfeld reden so viele mit: die Landeigentümer, die Gemeinden, der Aargau, die Regionalplanung. Alle haben ihre Interessen und Rezepte – oder wollen nicht behelligt werden. So viele Köche verderben das Fleischgericht, vor allem, wenn kein Chefkoch dabei ist, der die Führung übernimmt.

An und für sich ist das aber nicht weiter schlimm. Wenn das wertvolle Land noch ein bisschen brach liegt, dann muss das kein Schaden sein. Es sollte nur nicht geschnetzelt werden, das wäre schade. Vielleicht haben die nächsten Generationen ja eine bessere Idee, was damit geschehen könnte. Nicht auszuschliessen, dass das Stück dann noch schmackhafter ist. Im Idealfall wird dann das Filet und nicht das Fricktal in die Pfanne gehauen.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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