SALZIGES - Die lange Brücke zum Zen

  02.11.2018 Kolumne

Was Berlin kann, können die beiden Rheinfelden schon lange. Wäre ja gelacht. In der deutschen Hauptstadt sollte 2011 der neue Flughafen Berlin-Brandenburg eröffnet werden. Wegen technischer Probleme und 1243 anderen Pannen verzögert sich der Start aber mindestens bis ins Jahr 2020 – und das ist eine optimistische Schätzung, für die niemand seine Hand ins Feuer legen möchte. Dafür wird der Bau deutlich teurer.

In Rheinfelden ist alles eine Nummer kleiner. Dort sollte ein neuer Steg über den Rhein gebaut werden. Ein schönes grenzüberschreitendes Projekt von überschaubarer Grösse. Wegen planerischen Problemen und massiv höheren Kosten verzögert sich der Bau allerdings – eventuell bis in die Ewigkeit.

Was lernen wir daraus? Erstens: Wenn Deutschland bei einem Projekt beteiligt ist, dann wird Geduld vorausgesetzt. Und zweitens: Der geplante Steg ist gar keine Brücke, sondern ein Running Gag.

Zum Schluss noch eine kleine Rechenaufgabe: Der neue Steg kostet eventuell zehn statt sechs Millionen Euro. Wenn die beiden Rheinfelden einen Fährimann anstellen und ihm einen fürstlichen Lohn von – sagen wir – jährlich 100 000 Franken bezahlen würden, wie lange könnte er dann fahren?

Und wenn ja, wieso nicht?

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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