Kein neues Bürokratiemonster beim Kanton

  15.11.2018 Leserbriefe

Die Initiative «Ja! für euse Wald» will, dass die Waldeigentümer über Leistungsverträge beim Kanton zusätzliche zwölf Millionen Franken an Subventionen für den Wald abholen können. Es können dies auch diejenigen Waldeigentümer tun, welche über viel Vermögen verfügen. Das ist eine Geldverteilung mit der Giesskanne. Mehr Geld weckt neue Begehrlichkeiten und zwar nicht nur bei den öffentlichen Waldeigentümern, sondern auch bei den über 14 000 Privatwaldeigentümern. Das Aushandeln, der Abschluss und die Vollzugskontrolle der Leistungsverträge würde den Bürokratieaufwand beim Kanton massiv ansteigen lassen. Bei einem strukturellen Defizit von mehr als 150 Millionen Franken pro Jahr, welches der Kanton Aargau immer noch hat, sind Mehrausgaben von zwölf Millionen Franken fahrlässig. Zudem entstünde ein neues Bürokratiemonster, welches Geld am falschen Ort vernichten würde. Wer zahlt, der befiehlt! Muss der Kanton seine Ausgaben für den Wald vervierfachen, so wird er stärker als ohnehin schon befehlen, was in welcher Art im Wald umzusetzen ist. Zudem muss die Vollzugskontrolle gegenüber heute verstärkt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das die Waldeigentümer – insbesondere die Ortsbürgergemeinden – wirklich wollen. Deshalb sage ich entschieden Nein zur Waldinitiative.

WERNER MÜLLER, WITTNAU GROSSRAT CVP


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