Künstler der Region zeigen ihre Werke

  13.11.2018 Rheinfelden

Ausstellung «Kunst Lokal» im Rheinfelder Kurbrunnen eröffnet

Am Freitag ist die diesjährige Ausstellung «Kunst Lokal» im Rheinfelder Kurbrunnen von Stadträtin Susanne Schlittler und Kuratorin Michelle Geser eröffnet worden. Vierzig Künstler aus der Region hatten Projekte und Ideen eingereicht, siebzehn waren von einer Jury ausgewählt worden.

Edi Strub

Ins Auge sticht gleich beim Betreten des Kurbrunnens das Objekt «angeschwämmt» von Dora Freiermuth: zwanzig in aufwändiger Kleinstarbeit aus Klebeband hergestellte Riesenschwämme – ausgebreitet am Boden auf schwarzer Unterlage. Die Ähnlichkeit mit richtigen Schwämmen, wie man sie früher im Badezimmer hatte, ist frappant und gibt Stoff für viele Gespräche. Das gehört zur künstlerischen Methode von Dora Freiermuth: sich von Gegenständen des Alltags inspirieren zu lassen, um mit Draht, Klebeband und anderen Materialien Neues zu schaffen.

Eine riesige Muschel
Mitten in der Trinkhalle des Kurbrunnens steht «The WellShell» – ein Gemeinschaftswerk von Künstlern, die sich unter dem Label FMSW zusammengefunden haben. Eine riesige Muschel öffnet sich vor dem Auge des Betrachters, in ihrem Mund eine «Riesenperle» unter einem Wasserstrahl. Die Perle ist eine Replik der vakuumgefüllten Edelstahlkugel, mit der das Künstlerkollektiv vor zwölf Jahren den geographischen Nullpunkt im Golf von Guinea markierte – dies als Ausgangspunkt für allerlei philosophische Überlegungen zu Ursprung, Verortung und Existenz.

Die in Argentinien geborene Autodidaktin Bettina Costa eröffnet mit ihren Photocollagen aus Rheinfelden neue Perspektiven: bekannte Gebäude der Stadt erscheinen in phantastisch verfremdeten Umfeldern. Der Salmenpark steht unter Wasser, Surfer umkurven den Malzturm. Oder: Mitten in der Altstadt führt eine zuvor nie dagewesene Eisenbahnschiene ins Dunkel einer unscheinbaren Scheune. Ein argentinisch-schweizerischer Tango humorvoller Surrealitäten.

Vor dem Kurbrunnen stehen die Skulpturen von Beat Mazzotti mit so phantastischen Namen wie «Munischalter», «Mechaschrei», «Nagelklipser» oder «Erdrohr». Mazzotis Skulpturen zeugen von seiner Freude an Tasten, Knöpfen, Schaltern und Pedalen. Im 18. Jahrhundert ermöglichten sie den Bau von Klavieren und Orgeln. Bei Bildhauer Mazzotti werden sie zu eigenartigen Skulpturen aus Granit, Marmor und Peperino rosso.

«Rheinfelden und das Wasser»
Ausstellungskuratorin Michelle Geser versuchte die Ideen und Werke der siebzehn Künstler zu einem Ganzen zusammenzufügen: «Ein verbindendes Element ist Rheinfelden und damit das Wasser», sagt sie. Als Kuratorin sei es ihre Aufgabe, die Werke miteinander zu verknüpfen und ihnen den optimalen Raum zu geben. Am überzeugendsten gelungen ist dies bei der Muschel, die in der ehemaligen Trinkhalle steht. Die Architektur der Halle mit ihren Wandmalereien aus dem letzten Jahrhundert verschmilzt förmlich mit dem neu geschaffenen «WellShell» des Künstlerkollektivs.


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