Falsche Polizisten wollen Geld erschleichen

  02.11.2018 Brennpunkt, Fricktal

Telefonbetrüger, die sich als Polizisten ausgeben, sind derzeit wieder sehr aktiv. Innerhalb einer Woche gingen bei der Polizei fünf Meldungen von Betroffenen aus der Region Laufenburg ein.

Valentin Zumsteg

Das Vorgehen ist immer das gleiche: «Vornehmlich ältere Menschen erhalten einen Telefonanruf, wobei sich eine Hochdeutsch sprechende Person als Polizist ausgibt. Mit dem Hinweis, dass Kriminelle nach dem Geld des Opfers trachten, drängen die falschen Polizisten die Betroffenen dazu, ihr Geld abzuheben und der vermeintlichen Polizei in sichere Verwahrung zu geben», schildert Roland Pfister, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, das Vorgehen der Telefonbetrüger. Er tut dies aus aktuellem Anlass, denn derzeit erlebt diese Masche im oberen Fricktal Hochkonjunktur.

Professionelle Banden
«Vergangene Woche gingen bei der Kantonspolizei fünf Meldungen von Betroffenen aus der Region Laufenburg ein», erklärt Pfister. Glücklicherweise durchschauten die Angerufenen den Schwindel und meldeten den Vorfall der Polizei. So verloren sie kein Geld.

Die Polizei warnt vor diesen Betrügern: «Dahinter stecken professionelle Banden, die aus dem Ausland über sämtliche Landesgrenze hinweg operieren», erläutert Pfister. Besonders dreist: Mit technischen Mitteln können die Kriminellen ihre Telefonnummer so manipulieren, dass auf dem Telefon des Angerufenen zum Beispiel der Polizeinotruf 117 angezeigt wird. Dadurch gewinnt die Geschichte, die den Opfern erzählt wird, an Glaubwürdigkeit. Die Kantonspolizei Aargau verzeichnet seit dem 1. August insgesamt über 100 Betrugsmeldungen. «Davon sind mehr als 15 Fälle mit einem falschen Polizisten», sagt Pfister.

Falsche Anrufe von Microsoft
Ähnlich verhält es sich bei falschen Anrufen von Microsoft: Dabei spricht der Anrufer häufig Englisch mit Akzent und gibt sich als Supporter des Software-Unternehmens aus. Er behauptet, auf dem Computer des Betroffenen ein Problem festgestellt zu haben und drängt darauf, via Internet Fernzugang zum Rechner zu erhalten. Wer darauf einsteigt, lädt sich unbemerkt eine Software herunter, welche den Betrügern freien Zugriff auf sämtliche Daten ermöglicht. Hinter den Anrufen stecken laut Aussagen der Polizei kriminelle Netzwerke, die rund um den Globus operieren: «Tatsache ist: Weder Microsoft noch andere IT-Unternehmen würden jemals unaufgefordert anrufen und dazu noch nach persönlichen Daten oder Kreditkartennummern fragen», betont die Polizei.


So kann man sich schützen

Die Kantonspolizei Aargau gibt folgende Tipps:
• Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand – und sei es angeblich die Polizei – am Telefon dazu bringen will, Geld oder Wertsachen an jemanden zu übergeben.
• Geben Sie am Telefon niemals Bankdaten oder andere sensible Informationen preis.
• Überprüfen Sie, ob es sich um einen echten Polizisten handelt, indem Sie die Nummer 117 wählen und nach dem anrufenden Polizisten fragen.


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