Im alten Kindergarten ging es am Freitagabend lebhaft zu und her. Kinder und Erwachsene feierten die Eröffnung des Treffpunkts für Schüler der 5. Primar bis Ende Oberstufe.

Simone Rufli

«Die Vorfreude war riesig», sagt Nicole Jehle. Zusammen mit Fabienne Hänni hat sie den Treffpunkt von der Idee bis zur Eröffnung am Freitagabend begleitet. «Kaum traten wir mit unserer Idee an die Öffentlichkeit, meldeten sich zwölf Jugendliche bei uns, die unbedingt mithelfen wollten.» Der Elternverein hat mit einem Startkapital unter die Arme gegriffen, die Gemeinde stellte den Raum zur Verfügung. 48 Flyer waren im Dorf verteilt worden. «Wir haben im Dorf 48 Kinder in der Altersklasse zwischen 5. Primarschulklasse und 3. Oberstufe», lieferte Jehle den Grund für die Zahl 48. Viele sind am Freitag bereits um 18 Uhr, in den ersten Minuten, zur Eröffnungs-Feier gekommen. Und es wurden immer mehr. «Juca» heisst der Treff, zusammengesetzt aus Jugend-Café.

Es war ein Fest, wie es sich die Initiantinnen und ihre zwölf begeisterten jugendlichen Helferinnen und Helfer gewünscht hatten. Eins für die Dorfbevölkerung. Ab dem 30. November steht der Treffpunkt jeden zweiten Freitag von 16 bis 20 Uhr allen offen. «Die Kinder sollen ihre Freunde aus der Schule mit ins ‹Juca› bringen», betonte Mitinitiantin Fabienne Hänni. «Wir konnten uns bisher bei der Schule treffen, doch im Winter, wenn es kalt ist, macht das nicht so viel Spass», meinte eine 14-Jährige, während sie gekonnt ein Würstchen ins Hot Dog-Brötchen steckte und die nächste Bestellung entgegennahm. Hot-Dog-Maschine und Mixer haben sie geschenkt bekommen. Getränke und Snacks zu günstigen Preisen werden auch künftig jeden zweiten Freitag serviert werden. Eine Gruppe von Kindern wird sich jeweils an der Bar betätigen, mindestens eine erwachsene Person wird von der Öffnung bis zum Schluss anwesend sein und dafür sorgen, dass der Raum am Ende sauber und aufgeräumt verlassen wird. «Wer im Betreuerteam mithelfen möchte, ist gerne willkommen», erinnerte Nicole Jehle. Noch sind ihre Kinder zu klein, um das neue Angebot schon zu nutzen. «Doch ich habe in meiner Jugend erfahren, wie viel ein solcher Raum wert sein kann, darum war es für mich klar, dass ich mithelfe, als ich an der GV des Elternvereins gehört habe, dass das Bedürfnis für diese Altersgruppe da ist.»

Der Raum ist einladend, gemütlich und bunt. In der hinteren Ecke hängt ein Boxsack, ein grosses rotes Sofa lädt zum Chillen ein, ein riesiges Tisch-Curling und ein «Töggelikasten» zum Spielen. Nicht zu vergessen der grosse Spielplatz vor dem Chindsgi. Das Herzstück aber ist die neue Bar. Das Werk eines Vaters, der viel Freizeit investiert hat und dessen Einsatz am Freitag mit einem herzlichen Applaus verdankt wurde. Es gingen auch Spenden an Geschirr und Möbeln ein.

Das Dorf steht hinter dem Treffpunkt, das freute auch Frau Vizeammann Gabriele Wieser. «Es ist schön, dass unsere ‹Zwischendurch-Kinder› nun auch einen Raum haben, wo sie sich austauschen können, wo sie Kontakte pflegen, spielen und chillen können», so die einhellige Meinung unter den Gästen.

Dazwischen klaffte eine Lücke
«Zwischendurch-Kinder» deshalb, weil in Oeschgen ein grosses Angebot für kleine Kinder besteht und auch die Jugendlichen über 16 seit vielen Jahren einen Verein für sich haben. Dazwischen klaffte bisher eine Lücke. Dass diese Lücke nun geschlossen ist, freute auch die über 16-Jährigen. Das «Juca» teilt sich den Raum mit der Jugendgruppe Kontakt 70. K70 wurde 1970 gegründet und steht Jugendlichen ab dem 16. Altersjahr offen. Vereinspräsident Nino Teutsch half nicht nur bei den Vorbereitungen mit, er bekochte am Freitag auch die Gäste mit Bami Goreng aus dem Wok. So gross die Freude bei allen Beteiligten über das «Juca» ist, die Frage nach dem «Wielange» kann derzeit niemand beantworten. Wie lange die Kinder den Raum nutzen können hängt ganz von den Plänen der Gemeinde ab, denn eigentlich wollte man das Grundstück ja verkaufen. Kinder und Eltern hoffen nun, dass das noch lange nicht der Fall sein wird.

«Juca» Oeschgen, ab Freitag, 30. November alle zwei Wochen von 16 bis 20 Uhr für Kinder ab 5. Klasse bis 3. Oberstufe; im alten «Chindsgi» am Kindergartenweg.