Die Zeichen stehen gut

  09.11.2018 Zeihen

Zeiher Gemeinderat informierte über den geplanten Kindergarten-Neubau

Drei Jahre nach der ersten Abstimmung über einen Kindergarten-Neubau entscheidet die Gemeindeversammlung am 23. November nun über eine günstigere Variante. Gemeinderat, Schulpflege und Schule stehen geeint hinter dem Projekt.

Simone Rufli

Der Applaus zum Schluss der Veranstaltung machte eines deutlich: Im Grundsatz stehen die meisten der rund 50 Teilnehmer am Infoabend hinter dem Projekt der Rapp Architekten AG aus Münchenstein. Diskutiert wurde trotzdem viel. Es gab Befürchtungen, dass die Aussenspielbereiche für die Kindergärtnerinnen zu wenig einsehbar seien – zumal ein Gartentor fehlt, um den Aussenbereich rundherum abzuschliessen.

Bemängelt wurde, dass bei der Ausrichtung der Räume und Fensterfronten zu wenig Rücksicht genommen wurde auf den Gang der Sonne. Architekten und Gemeinderäte versicherten im Gegenzug, dass man alle möglichen Varianten durchgegangen sei, die räumlichen Verhältnisse auf der Parzelle aber keinen Spielraum liessen. Mit grossen Fensterfronten würde trotzdem mehr Tageslicht als heute in die Räume dringen. Wenn im Dorf die Zahl der Kindergartenschüler steige und nun ein Doppelkindergarten gebaut werden solle, werde man nicht darum herum kommen, schon bald auch über die Schulräume zu sprechen, meinte ein Teilnehmer.

Kritik gab es an den Planungskosten. So heftige Kritik, dass der Ton der Unterhaltung für einen Moment den nötigen Respekt vermissen liess. Der Wille zur konstruktiven Zusammenarbeit aber überwog. Gemeinderat Michel Dietiker orientierte über die finanziellen Aspekte und nahm Anregungen bezüglich eines Kostendaches entgegen. Gemeinderat Daniel Banholzer bemühte sich, zu hohe Erwartungen zu dämpfen: «Mit dem Referendum hat die Bevölkerung dem Gemeinderat den Auftrag erteilt, auf der bestehenden Parzelle eine günstigere Lösung zu finden.» Nun gehe es darum, Machbares von Wünschbarem zu trennen.

Zweigeschossiger Neubau
Das Projekt der Rapp Architekten AG aus Münchenstein umfasst ein zweigeschossiges Gebäude mit rund 150 Quadratmetern mehr nutzbarer Fläche, als im alten Kindergarten zur Verfügung stehen. Beide Kindergartenabteilungen erhalten einen Haupt- und einen Gruppenraum, WC-Anlagen, einen Material- und einen Technikraum. Das Gebäude ist behindertengerecht konzipiert und in Minergie-P-Standard geplant. Das Sockelgeschoss wird in Stahlbeton gebaut, das Obergeschoss in Hozbauweise. Die Fassade ist als vorgehängte, hinterbelüftete und vorvergraute Holzschalung über das ganze Gebäude geplant. Das Architekturbüro war durch die Architekten Rolf Gass und Jacek Wieckowicz (Projektleiter) sowie Jga Prüffer vertreten.

Bereits 2015 hatte die Gemeindeversammlung einen Kredit von 3,3 Millionen Franken für einen Neubau auf dem Areal der Gemeindeverwaltung bewilligt. Gegen das Projekt wurde dann aber das Referendum ergriffen und an der Urne wurde es schliesslich abgelehnt. Im November 2017 stimmte die Bevölkerung einem Verpflichtungskredit von 144 000 Franken für die Projektierung eines neuen Kindergartens am bisherigen Standort zu. Gemeindeammann Christian Probst zeigte sich nach Abschluss der Veranstaltung zuversichtlich, dass dem Verpflichtungskredit von 1 672 000 Franken für den Kindergarten-Neubau am 23. November zugestimmt wird. Und das, obwohl der Gemeinderat in den Unterlagen klar kommuniziert, dass die Investition ohne Erhöhung des Steuerfusses nicht zu stemmen sei. «Aufgrund der heutigen Diskussion sowie zahlreichen Gesprächen und Rückmeldungen aus der Bevölkerung geht der Gemeinderat davon aus, dass der Zweckbau, der ins Dorfbild passt und die zeitgemässen Anforderungen erfüllt, in der Bevölkerung die nötige Unterstützung erhält.»

Erfolgt die Zustimmung zum Kreditbegehren, werden ab Januar 2019 das Baubewilligungs- und Submissionsverfahren durchgeführt und in den Frühlingsferien würde der alte Kindergarten abgebrochen. Der Gemeinderat versprach, wenn immer möglich, darum bemüht zu sein, dass lokale Handwerksbetriebe den Zuschlag erhalten. Geplant ist, dass die Kinder bis zu den Herbstferien im Eichwald in den Waldkindergarten gehen. Die Schweizer Armee stellt die Militärbaracke zur Verfügung und ein Shuttelbus wird die Kinder vom Parkplatz bei der Kirche hin und auch wieder zurück transportieren. Nach den Herbstferien sollte der neue Kindergarten dann bezugsbereit sein.


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