Die Vielfalt der heimischen Schnecken

  20.11.2018 Wölflinswil

Der Naturschutzverein Wölflinswil konnte zur Jahresversammlung am vergangenen Donnerstag im Alten Gemeindehaus die Zoologin Cristina Boschi begrüssen. Sie konnte mit ihrem fundierten und sehr fachkundigen Vortrag in die Geheimnisse einer unbekannten Welt eintauchen.

Die Schnecken als wirbellose Weichtiere haben ein grosses Erfolgsrezept mit ihrem Schneckenhaus, dessen Form und Aufbau bereits verblüffende Fakten an den Tag bringt. Dass die Schnecke ihr Haus sogar noch selber reparieren kann, ist erstaunlich. Es gibt in der riesigen Artenvielfalt derzeit fünf Arten, die nur in der Schweiz vorkommen, so als Beispiel die Heideschnecke am Flughafen Zürich oder die Nidwaldner Haarschnecke oberhalb der Baumgrenze im Gebirge. Viele Arten sind Zwitter. So ist der Vermehrungsprozess bei der bekannten Weinbergschnecke äusserst kompliziert, aber auch der Kalkabschluss des Häuschens. Trotz der Winterstarre bleibt eine winzige Öffnung des Kalkdeckels offen für die Atmung. Weniger Freude bereiten viele eingeschleppte Arten, wie die Nacktschnecken unter anderem die Spanische Wegschnecke, die besonders angriffig im Gemüsegarten tätig sein kann. Igel, Molch und Spitzmaus sind natürliche Feinde.

Buchstäblich auf eingeschleimter Strecke wird das «Schneckentempo» zelebriert. Es gibt kaum ein Gebiet, wo Schnecken nicht vorkommen können, vom Fluss über den Wald und das Wiesland bis in das Gebirge. Feuchtgebiet ist vorrangig, aber viele Arten können auch an Pflanzen hochkriechen und der Bodenwärme etwas entfliehen. Wer sich intensiv mit der artenreichsten Klasse der Weichtiere befassen will, kann sich in das umfassende Werk der Autorin und Referentin Cristina Boschi vertiefen «Schneckenfauna der Schweiz», welches im Haupt-Verlag erschienen ist.

Die 23. GV des Vereins ging rasch über die Bühne. Präsidentin Sandra Belser wurde für die 20-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt. Exkursionen, Kampf den Neophyten, Pflegeeinsatz für die Orchideen, Nistkastenreinigung, Mitwirkung in der Naturund Kulturwoche 2019 und am Herbstmärt gehören zum Jahresprogramm.

Im bereits 23. Vereinsjahr konnte man eine gute Rechnung mit einem erfreulichen Rücklagebatzen präsentieren. (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote