Fast alles dreht sich um den Apfel

  10.10.2018 Laufenburg

Monika Ebner-Oeschger organisiert den Laufenburger Apfelmarkt

Der überaus beliebte Apfelmarkt in Badisch-Laufenburg, der traditionell am hela-Sonntag stattfindet, feiert in diesem Jahr am 14. Oktober seine 20. Auflage und noch immer dreht sich dabei fast alles um die paradiesische Frucht. Seit zehn Jahren hat Monika Ebner-Oeschger die massgebliche Organisation inne. Aus der Taufe gehoben wurde der Apfelmarkt von ihrem inzwischen verstorbenen Vater, dem Laufenburger Altstadtrat Otto Ebner.

Charlotte Fröse

Bereits 1990 keimte in Otto Ebner der Gedanke auf, in der wunderschönen Altstadtkulisse von Laufenburg, parallel zur hela in der Schweiz und zur Abrundung des Grossereignisses, auf der deutschen Seite einen Bauernmarkt mit Produkten der heimischen Landwirte, mit dem Schwerpunkt «Rund um den Apfel», durchzuführen. Es sollten allerdings noch neun Jahre ins Land ziehen, bis es endlich so weit war und der erste Apfelmarkt, verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag, stattfinden konnte. Als gebürtigen Laufenburger lag Otto Ebner seine Stadt und im Besonderen die Altstadt, in der er von Kind an lebte, sehr am Herzen. Obwohl es über Jahre nicht gelang, die Genehmigungen für den Markt zu erhalten, hielt er eisern an seinem Gedanken fest. Als im Jahre 1999 das Interreg II Programm aktuell wurde, arbeitete Otto Ebner als Stadtrat bei diesem Programm mit. Er erkannte die Chance, seinen lang gehegten Wunsch zu verwirklichen und packte die Gelegenheit beim Schopf. 22 motivierte Teilnehmer legten am 10. Oktober 1999 schliesslich den Grundstein zu diesem Fest, das sich seither jedes Jahr über viele zufriedene Besucher freuen kann. Bei der Organisation des Marktes half Monika Ebner-Oeschger stets ihrem Vater. Nach zehn Jahren intensivem Engagement um den Apfelmarkt wurde ihrem Vater mit 71 Jahren und auch aus gesundheitlichen Gründen die Arbeit rund um die Organisation einfach zu viel, berichtet sie. Und so hat die Tochter 2009 ganz im Sinne ihres Vaters das Engagement und die Organisation für den Markt federführend übernommen. Otto Ebner verstarb 2010.

Volle Unterstützung
Monika Ebner-Oeschger ist Inhaberin des Laufenburger Textilhauses Ebner in der Hauptstrasse. Die heute 51-Jährige übernahm das Geschäft von ihren Eltern, Otto und Beate Ebner, im Januar 2014. Sie führt das Geschäft nun schon in der dritten Familien-Generation. Am Apfelmarkt selber hat sie kaum Zeit, hinaus in die Altstadtgasse zu treten, um sich den Markt mit seinen tollen Angeboten anzusehen, denn begleitend zum Apfelmarkt haben die Geschäfte in der Laufenburger Altstadt an diesem Sonntag geöffnet. Die gute Stimmung bekommt sie dennoch mit, denn Besucher wie Marktteilnehmer lassen sie jedes Jahr aufs Neue wissen, wie gerne sie nach Laufenburg kommen, um die schöne Atmosphäre am Markt zu erleben. Gerade diese Menschen sind es, die ihr den Antrieb geben, den Apfelmarkt jedes Jahr wieder zu organisieren. Allerdings steht sie mit der Organisation und bei der Durchführung nicht alleine da. Der Markt finanziert sich komplett selber, er steht jedoch unter dem Schirm des Laufenburger Gewerbeverbandes und einige Mitglieder des Vorstands, namentlich Thorsten Liebwein und Matthias Rümelin, sind am Apfelmarkttag stets vor Ort. Viel Unterstützung erfährt Monika Ebner-Oeschger aber auch vom Bauhof der Stadt Laufenburg. «Sehr gefreut hat sich mein Vater immer über die Tatsache, dass er von Schweizer Seite, damals hauptsächlich in Person des langjährigen hela-Präsidenten Guido Maier, volle Unterstützung für den Apfelmarkt erfuhr und auch noch heute erlebe ich von den hela-Organisatoren grosse Akzeptanz», betont die Organisatorin erfreut.

«Man kennt sich und trifft sich gerne am Apfelmarkt»,
In den Grundzügen ist der Markt heute noch so wie in seinen Anfängen, wenn auch die Teilnehmerzahlen anstiegen. In diesem Jahr sind es 45 Teilnehmer. Heimische Vereine, Landwirte, Institutionen, Schulklassen, Geschäfte, Handwerker und Gastronomen präsentieren in liebevoll hergerichteten und herbstlich dekorierten Buden und an Ständen allerlei Passendes zum Tagesmotto. Trachtentänze, Platzkonzerte, die kostenlose Verteilung von Äpfeln an die Besucher durch Trachtenträger – gespendet werden die Äpfel vom Obsthof Bächle und Obstbau Matt – Leckereien und Wettbewerbe rund um den Apfel sowie handwerkliche Vorführungen runden den Apfelmarkt ab. Auch die Drehörgeler, die sich jedes Jahr an der hela treffen, kommen gerne ins badische Städtchen und sie legen mit ihren Instrumenten einen schönen nostalgischen Klangteppich aus.

«Man kennt sich und trifft sich gerne am Apfelmarkt», weiss Monika Ebner-Oeschger. Viele Besucher verbinden den Besuch auf dem Apfelmarkt oftmals mit einem Bummel in die Schweizer Schwesterstadt zur hela und auch Besucher der hela zieht es an diesem Tag immer wieder in die Altstadt auf deutscher Seite.

Das Angebot auf dem Apfelmarkt der vornehmlich regionalen Anbieter sei überschaubar und habe Beständigkeit. «Die Grösse ist gut so wie sie ist, die Leute kommen gerne und sie sind zufrieden», betont die Organisatorin, die für die Zukunft keine grossen Veränderungen des Apfelmarktes plant. Von Anfang an diente das Fest auch einem wohltätigen Zweck. Der Laufenburger Gewerbeverband spendet jedes Jahr dem DRK Ortverein einen zehn Meter langen Apfelstrudel, der in der Rathaus-Passage zugunsten bedürftiger Laufenburger stückweise verkauft wird. Der Apfelstrudel ist jeweils ein wahrer Renner und so kauft das Rote Kreuz seit Jahren zusätzlich noch Kuchen dazu, somit hat der Apfelstrudel auch in diesem Jahr wieder eine Länge von über 20 Metern.


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