SALZIGES - Der Diplomat, der aus der Kälte kam

  21.09.2018 Kolumne

Wer die Welt beobachtet, kommt manchmal nicht aus dem Staunen heraus: Jeder vierte russische Diplomat in der Schweiz sei ein Spion, war kürzlich zu lesen. Nanu, nur so wenige? Was machen die anderen den ganzen Tag? Lässt Putin langsam nach, wird er alt und weich? Oder gehen den Russen die Spione aus? Man weiss es nicht. Sorgen würde ich mir aber erst machen, wenn in einem Land nicht mehr spioniert wird. Dann ist dort wahrscheinlich nichts zu holen.

Auch über Deutschland kann man sich wundern. Das Land setzt auf Solaranlagen und Windkraft – und lässt gleichzeitig in Nordrhein-Westfalen einen Wald roden, um Braunkohle abzubauen. Und dies im 21. Jahrhundert. Man kann es mit der Traditionspflege und dem Strukturerhalt auch übertreiben.

Oder die Schweiz: Aus Angst vor den Chinesen und ihrer wirtschaftlichen Macht lassen wir die Tibeter im Stich. Dabei sollten die Tell-Söhne und -Töchter doch ein grosses Herz für den Freiheitswillen anderer Völker haben. Aber eben, wie hat schon Bertold Specht zur Made gesagt: Zuerst kommt das Fressen und dann das Vergessen.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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