Reformierte Kirchgemeinde Frick wohin?

  20.09.2018 Leserbriefe

Was ich am 4. September an der Rede- und Antwortveranstaltung von Pfarrer Siebenmann erlebte, konnte ich nicht fassen. Zu Beginn begrüsste der Kurator den Diskussionsleiter, die anwesenden Medien sowie das Publikum. Pfarrer Siebenmann war ihm in der Begrüssung entgangen. Gleich darauf erklärte Markus Fricker, dass er der Unparteiische in dieser Angelegenheit sei. Bei jeder Stellungnahme von Pfarrer Siebenmann hatte der Kurator ein spezielles Lächeln übrig.

Es gab mehrheitlich negative, zum Teil auch inhaltslose Fragen, es hatte aber auch ein paar positive Wortmeldungen. Fazit am Ende der Veranstaltung: es war ein Spiessrutenlauf für Pfarrer Siebenmann, organisiert durch den älteren harten Kern der reformierten Kirche, die vergessen hat, dass die Kirchgemeinde nicht nur aus 300 Personen, sondern aus 2800 Kirchgemeindemitgliedern besteht. Eine Christliche Gemeinde, die auf diese Art einen Pfarrer loswerden will, ist verwerflich und hat mit Christlicher Toleranz nichts gemeinsam. Die gleichen Personen, die uns Pfarrer Siebenmann vor vier Jahren zur Wahl vorgeschlagen hatten, wollen sich nun von ihm trennen.

Warum haben sie uns damals nicht Pfarrer Seim vorgeschlagen, der auch Interesse angemeldet hatte? Weshalb hat man Pfarrer Siebenmann nicht gekündigt? Auf der Homepage der reformierten Landeskirche ist zu lesen, sie sei eine demokratische Christliche Gemeinschaft. Woher nimmt sich dann der Kurator das Recht, Pfarrer Siebenmann die Wahl zu verweigern? Es sind die Mitglieder der Kirchgemeinde, die entscheiden, welchen Pfarrer sie wählen möchten oder nicht. Die Medienschlacht die hier veranstaltet wurde zeigt, wie unprofessionell die Führung dieser Kirche arbeitet, vor allem wenn ehemalige und zukünftige Mitglieder von Kirchenrat, Verwaltung und Synode dazu benutzt werden, an diesem Spektakel teilzunehmen.

Es widerspiegelt den Ausschnitt von TELE M1 vom Veranstaltungsabend, an welchem nur Negatives gesendet wurde, obwohl es auch positive Wortmeldungen gab. Was mich am meisten überraschte, waren die Aussagen der jüngerenTeilnehmer, die über Pfarrer Siebenmann nur Gutes zu berichten wussten. Leider scheint es so, dass die Jugend in dieser Angelegenheit nichts zu sagen hat. Wenn die ältere Generation die Jugend nicht miteinbezieht, können sie in 20 bis 30 Jahren die Tore dieser Kirche infolge Mangels an Mitgliedern schliessen. Diese Kirchgemeinde hat Führungsprobleme, und dies nicht erst seit der Anstellung von Pfarrer Siebenmann, sondern seit längerer Zeit, sicher schon zehn Jahre oder noch länger. Dies zeigt sich im häufigen Wechsel der Geistlichen und des Kirchenrates. Die Landeskirche sollte sich gut überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, einen Kurator, der eine Kirchgemeinde spaltet und einen solchen Medienrummel zulässt, zurückzurufen. Persönlich darf ich festhalten, dass Pfarrer Siebenmann seit Paul Jäggi der erste war, der sich mir vorgestellt und mich gegrüsst hat.

JÖRG ZAHN, FRICK


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