Nein zu den beiden Agrarvorlagen

  04.09.2018 Leserbriefe

Die Initiative «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel (Fair-Food-Initiative)» will die hohen Schweizer Lebensmittelstandards schützen und fordert Standards für Importprodukte. Der Verfassungsartikel definiert somit ein Verbot von Import von Fleisch aus Massentierhaltung, Eiern von so genannten «Legebatterien» und auch von Gemüse, das von Angestellten geerntet wurde, die nicht korrekt entlöhnt werden, schwarz arbeiten oder bei der Arbeit schädlichen Pestiziden ausgesetzt sind. Die Initiative «Für Ernährungssicherheit. Die Landwirtschaft betrifft uns alle.» will die Rahmenbedingungen so anpassen, dass Bäuerinnen und Bauern auf dem Markt ein faires Einkommen erwirtschaften können, der Strukturwandel der schwindenden Bauernbetriebe gestoppt und somit die Anzahl der in der Landwirtschaft Beschäftigten wieder erhöht wird. Die Initianten möchten dies durch die Förderung einer vielfältigen, kleinbäuerlichen und gentechfreien Landwirtschaft erreichen und schlagen dazu verschiedene konkrete Massnahmen vor. Auch ich unterstütze viele Anliegen der Initianten, weil aber im Herbst 2017 ein klar angenommener Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit den Bund verpflichtet, für eine nachhaltige und auf den Markt ausgerichtete Lebensmittelproduktion zu sorgen, sind diese beiden Initiativen überflüssig. Auch die anderen Forderungen der Initianten sind bereits grossmehrheitlich durch bestehende Gesetze und Verordnungen abgedeckt. Die beiden Agrarvorlagen wollen die Landwirtschaftspolitik und den Freihandel radikal umstürzen und führen letztlich in eine Sackgasse.

VIKTOR MÜLLER, FRICK


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