Den Acker frisch bestellen

Andrea Plattner, Kornberg/Herznach

Es ist schon bald soweit! Die Kartoffeln sollten geerntet werden. Ich versuche, den idealen Zeitpunkt zu erwischen. Die Erde darf nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken sein. Somit kriege ich die Erdäpfel möglichst einfach aus der Erde. Die Haut der Kartoffel ist schon fest. Es ist ein Zeichen der Reife.

Dieses Jahr hatte ich eine wunderbare Ernte. Die Kartoffeln kamen wie von selbst aus dem Boden. Sehr viele grosse Exemplare zeigten sich mir. Kleine hatte es weniger. Ein paar waren von den Mäusen angeknabbert. Faule gab es dieses Jahr nicht. Auch dank der Trockenheit.

Ist das Feld leergeräumt entsteht eine grosse Freude. Und dennoch auch eine Leere. Jetzt ist das Wachsen, Erblühen und Reifen wieder vorbei! Alles ist leer und kahl! Bereit für die Ruhezeit; bis zum nächsten Frühling! Ich sähe noch eine Gründüngung, damit die Erde sich erholen kann und neue Kraft entwickelt.

Im neuen Jahr dann bearbeite ich den Boden neu. Gebe guten Mist bei und bereite den Acker zum «Härdöpfel setzte» vor. Mit der Kartoffelhacke grabe ich die «Fuhre», lege die kleinen «Kartöffeli» hinein und decke sie liebevoll zu. Und los geht’s! Ich hoffe auf genügend Regen, Sonne und wenig Kartoffelkäfer.

Im Leben ist es doch genauso. Eine Ära/Lebensabschnitt geht zu Ende. Der Acker ist leer. Lassen wir es ruhen, sich setzen, aushalten. Vielleicht entsteht sogar Trauer. Und dann, nach gewisser Zeit, gehen wir mit neuem Mut, Elan und Kraft voran. Ich nehme mir oft ein Beispiel an der Natur um im eigenen Garten/ Leben voranzukommen und ich freue mich schon jetzt aufs neue «Härdöpfel setzte»!

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