Zentrumsüberbauung Mitteldorf beschäftigt die Ortsbürger

Für 3,6 Millionen Franken sollen die Kaister Ortsbürger eines der drei geplanten Mehrfamilienhäuser im Mitteldorf kaufen. Neben der Vermietung der Wohnungen im Obergeschoss soll das Erdgeschoss einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden.

Susanne Hörth

Gemeinde und Kanton haben grünes Licht für die Zentrumsüberbauung im Kaister Mitteldorf gegeben. Die schriftliche Bewilligung erfolge in absehbarer Zeit, sagte Gemeinderat Oliver Brem am Montag an einem öffentlichen Informationsabend. Die kantonale Zustimmung war zusätzlich nötig, da die Tiefgarageneinfahrt bei Haus A (das Bauvorhaben umfasst die drei Mehrfamilienhäuser A, B und C) von der Kantonsstrasse her erfolgt.

Am Informationsabend ging es weniger um die Gesamtüberbauung, als vielmehr um das Gebäude C. Es wird an jener Stelle zu stehen kommen, an der sich aktuell noch das zwischenzeitlich geschlossene Restaurant Gambrinus befindet. Diese Liegenschaft wird wie auch das zur Hauptstrasse hin gelegene Ackermann-Haus abgerissen.

An der kommenden Wintergemeindeversammlung wird den Ortsbürgern beantragt, das Gebäude C mit den dazugehörenden 16 Parkplätzen nach der Fertigstellung für 3,6 Millionen Franken von der Bauherrin JKB Immobilien zu erwerben.

Die Summe setzt sich aus 450000 bis 500000 Franken für die vier Zweieinhalb-Zimmerwohnungen, dem Erdgeschoss für 1,2 Millionen Franken sowie den 16 Parkplätzen mit je 35000 Franken zusammen. Durch die Vermietung der Wohnungen, des Erdgeschosses sowie der Parkplätze könne eine Rendite von 2 bis 3 Prozent erwirtschaftet werden, wurde von seitens der Ortsbürgerkommission erklärt. Diese ist vom Gemeinderat beauftragt worden, abzuklären, für welche öffentliche Nutzung sich das Erdgeschoss von Haus C anbiete. Als wenig rentabel zeigte sich dabei ein Restaurant oder ein Café. «Ein solches zu führen, ist auch nicht Aufgabe der Gemeinde», betonte Brem. Gegen ein Restaurant ist auch die Finanzkommission, die ansonsten dem Kauf durch die Ortsbürgergemeinde positiv gegenübersteht. Gleichwohl wurde der Gemeinderat im Laufe der Diskussion am Montagabend gebeten, das Restaurant-Thema nochmals aufzunehmen. «Mit einem gescheiten Konzept könnte doch da was draus werden, quasi ein Treffpunkt», so der Votant.

Apotheke zur Stärkung von Spitex und Hausarzt
In Kaisten gibt es einen Hausarzt wie auch eine Spitex. Das hat die Ortsbürgerkommission auch zu Abklärungen hinsichtlich einer Apotheke bewogen. Dieser Vorschlag stiess am Montagabend auf eine gewisse Kritik. Die Dichte an Apotheken in den benachbarten Gemeinden lasse daran zweifeln, ob ein solches Angebot in Kaisten den gewünschten Erfolg bringe. Ein Votant brachte den Vorschlag ein, stattdessen eine weitere Physiotherapie im Erdgeschoss des Hauses C unterzubringen. Es gebe wohl schon eine im Dorf. Deren teils lange Wartezeiten verdeutlichen, dass dieses Angebot gebraucht wird.

«Ich finde den Kauf des Hauses C grundsätzlich gut. Es ist eine vernünftige Kapitalanlage, eröffnet Optionen für die Zukunft», befürwortete ein anwesender Ortsbürger den Kauf. Ein Ja zum Erwerb sollte seiner Meinung nach möglich sein, ohne dass die Nutzung des Erdgeschosses zum Zeitpunkt der Beschlussfassung schon definiert sei. Das wurde auch von anderer Seite her betont.

Über weitere Inputs aus der Bevölkerung würden sich die Ortsbürgerkommission und der Gemeinderat freuen, so Oliver Brem. Er würde es bedauern, wenn aufgrund der noch offenen Erdgeschoss-Nutzung der Kauf nicht zustande käme.

So oder so: das Mitteldorf wird sich spätestens im nächsten Jahr verändern, dann wenn Bagger auffahren, zwei alte Häuser abgerissen und drei neue gebaut werden. Ebenfalls im nächsten Jahr wird das Baugesuch zur Gestaltung des Dorfplatzes inmitten der neuen Überbauung aufliegen.