Ein Bühnenstück voller Überraschungen

  20.09.2018 Hottwil

Spielleute Hottwil auf Vereinsreise

Wenn Theaterleute zusammen kommen, so steht meistens auch ein gutes Bühnenstück auf dem Plan. So war das auch am vergangenen Samstag, als sich am frühen Morgen 24 Hottwiler Spielleute beim vereinbarten Treffpunkt einfanden. Das gewählte Stück «Reise an ein unbekanntes Ziel» begann gleich mit dem Besteigen der beiden Kleinbusse. Noch ein paar Regieanweisungen der beiden Drehbuchschreiberinnen Evelyn Reinhard und Mirjam Müller und der Vorhang öffnete sich einen ersten kleinen Spalt. Mit Stimmübungen, Wortwechsel und Lachen bereitete sich das Theatervölkchen auf den ersten Akt vor. Dieser fand in der Juraworld in Niederbuchsiten statt. Hier konnten sich die Spielleute unter den Augen des Tennisstars Roger Federer – zugegeben nur als lebensgrosse Papierfigur – einen Einblick in die Welt der Kaffeemaschinen verschaffen. Später, in Epesses, stand bereits der nächste Bühnenakt auf dem Programm. Vom Sonnenlicht perfekt in Szene gesetzt, genossen die Fricktaler die Wanderung durch die Rebberge. Winzer Philippe Rouge weihte zudem in seinem Weinkeller ein wenig in die Geheimnisse der flüssigen Traube ein. Der Applaus war ihm gewiss.

Theaterstücke leben auch von den Pausen. In diesen tauscht sich das Publikum aus und erwartet mit Spannung den nächsten Akt. Eine solche Pause gönnten sich die Spielleute in Montreux. Ein Erlebnis für sich war danach auch die 50-minütige Fahrt mit einer alten Zahnradbahn zum Übernachtungsziel Rocher-de-Naye. Dass auch die Natur eine perfekte und mit nichts vergleichbaren Darstellerin ist, bewies sie mit wunderbaren Aussichten, aufsteigendem Nebelmeer und blutorangenem Sonnenuntergang. Den Abend nutzten die Spielleute, um sich über die bisher äusserst gelungene Inszenierung zu unterhalten und sich bei einem lustig-fröhlichen Abendprogramm locker für die Bühnenbretter vom Folgetag zu machen. Und auch bei diesem hatten die beiden Regisseurinnen nicht gegeizt und ganz tief in die Schatzkiste gegriffen. Zu den hervorgeholten Kostbarkeiten gehörten neben einem weiteren Montreux-Besuch auch die Besichtigung der Käserei in Gruyère. Ob man sich hier mit dem blitzblank sauberen Dörfchen wohl extra für das Hottwiler Theatervolk herausgeputzt hatte? Am Sonntagabend, müde aber voller schöner Eindrücke wieder in Hottwil angekommen, wussten die Spielleute einmal mehr: Passen Drehbuch, Regie, Darsteller und Durchführungsort perfekt zusammen, resultiert am Schluss eine tolle Inszenierung und die Zufriedenheit aller Akteure. Damit fiel der Vorhang für die Reise 2018. (mh)


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