Der Wald und seine Geheimnisse

  06.09.2018 Olsberg, Natur

Waldbereisung in Olsberg

Wer weiss schon, was eine «geringelte Akazie» im Zusammenhang mit einem gestuften Waldrand ist? Dass der Vogelbeerbaum – bekannt auch als Eberesche, Gürnsch, Stinkesche oder Geissenleiter – eigentlich eine wichtige Alpenpflanze ist, die bis über 2000 Meter über Meer in Buschform der Bodenerosion entgegen wirkt? Er dient Insekten, Vögeln und Säugetieren als Futterpflanze.

Alljährlich, am ersten Samstag im September, findet eine Waldbereisung statt. Während dieser Begehung hört und sieht der Interessierte oben Erwähntes und immer wieder Neues über den Wald und dessen Bewirtschaftung. So folgen am 1. September zirka 30 Olsberger Förster André Schuhmacher und Ortsbürgerpräsident Kurt Bürgi auf weniger bekannten Spuren durch den Wald. Es fällt auf, dass hier Tannen und Laubbäume noch grün sind. Dank des lehmhaltigen Bodens ist laut André Schuhmacher für guten Wasserhaushalt gesorgt. Er machte auf die Stufigkeit eines harmonischen Waldwuchses aufmerksam: Wichtig für hochwertige Nutzbäume, zum Beispiel Eiche, sei auf oberster Stufe genug Licht für die Krone. Hat ein Laubbaum mittelstufig unerwünschte Äste, nennt der Nutzer diese «Klebeäste». Der Förster meint dazu: «Eigentlich würde ein Stamm mit solchen Ästen als minderwertig gehandelt. Er hätte jedoch Charakter und würde sich für individuelle Möbel und Parkette bestens eignen.» Er erwähnt, dass seit 1995 der finanzielle Gewinn aus der Nutzholzbewirtschaftung Olsberg nicht mehr gestiegen ist. Es ist aber offensichtlich, dass André Schuhmacher und Kurt Bürgi ein ökologischer, naturnaher Wald für Mensch und Tier am Herzen liegen.

Hinauf und hinab über den «Erdbeerihübel» zum «Rehbrünneli» – ein Reh huscht vorbei – endet die hoch interessante Begehung bei der «Thomy-Hütte». (mgt)


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote