Der Name ist Programm

  14.09.2018 Gipf-Oberfrick

15 Jahre Kul’Tour in Gipf-Oberfrick

Die Schliessung der Galerie Hofstatt in Gipf-Oberfrick hinterliess eine grosse Lücke. Diese schliesst der Verein Verein Kul’Tour nun schon seit 15 Jahren mit einem speziellen Konzept. Das Jubiläum feiert der Verein am kommenden Sonntag gleich mit zwei Konzerten.

Susanne Hörth

Schon seit 15 Jahren sichert sich der Verein «Kul’Tour» mit seinen Veranstaltungen in Gipf-Oberfrick einen festen Platz in der Agenda vieler Leute. Wie aber kam es zu dieser Veranstaltungsreihe? «Nach der Schliessung der Galerie Hofstatt entstand der Wunsch, weiterhin kulturelle Angebote in Gipf-Oberfrick durchzuführen. Der Verein Kul’tour entstand», erklärt Vorstandsmitglied Katrin Hasler. Die spezielle Idee dabei war und ist es, Gewerbe und Kultur zusammenzubringen. Es gibt keinen eigentlichen Veranstaltungsort. Die Anlässe finden in einer Werkstatt, in einem Ladenraum, in einer Garage, in einer Schreinerei und in anderen Gewerberäumen statt. «Die Gewerbetreibenden als Gastgeber erhalten dadurch die Gelegenheit, ihren Betrieb vorzustellen und die eigene Kundschaft zu einem hochstehenden Anlass einzuladen», so Katrin Hasler. Vereinspräsident Jos Bovens führt weiter aus: «Der Name war – und ist immer noch – quasi Programm und die Anlässe bei Kul’Tour werden daher auch Etappe genannt.».

Die Veranstaltung solle, wenn möglich, auch immer passend zum Lokal sein. Bovens nennt das Beispiel von «Naturton». «Diese drei Künstler spielten auf ihren Rohrinstrumenten, Alphorn, Didgeridoo und Fujara in der Sanitär- und Spengler-Werkstatt der Mösch AG, wo logischerweise viele Röhren gelagert werden.»

Auf besondere Anlässe der vergangenen Jahre angesprochen, meint der Vereinspräsident: «Besondere Highlights sind sehr subjektiv. Wenn aber die Künstler perfekt zum Gewerbe des Gastgebers passen, das Publikum den vorhandenen Raum ausfüllt, die Chemie stimmt und dazu noch der persönliche Kontakt mit den Künstlern zu interessanten Begegnungen und Gesprächen führt, oder der Gastgeber sich etwas Spezielles einfallen lässt, dann ist das einfach überwältigend.»

Neben Konzerten werden Lesungen, Theater und Kabarett geboten. Zum Angebotsstrauss gehören weiter auch Familienanlässe.

Defizitgarantie durch die Gemeinde
Die Gemeinde Gipf-Oberfrick übernimmt bei der Veranstaltungsreihe eine Defizitgarantie. Diese Sicherheit weiss der Vorstand sehr zu schätzen, dennoch möchte er möglichst wenig von diesem Geld beanspruchen. «Das gelingt dann, wenn viele zahlende Gäste erscheinen und ein Künstler nicht vor leeren Rängen spielt. Selbstverständlich ist das nicht immer einfach», so Katrin Hasler. In 15 Jahren hätten sie diese Defizitgarantie nur einmal um einen Franken überzogen, sagt Jos Bovens. Auf die Frage, ob denn die Geschäfte gerne bei diesen speziellen Anlässen mitmachen, meint Kathrin Hasler: «Zu Beginn schon, die Suche wird aber zunehmend schwieriger, da der Aufwand nicht zu unterschätzen ist.» Trotzdem, und das freut den Vorstand besonders, gebe es treue Gastgeber, die Freude haben, wenn Kul‘Tour wieder einmal bei ihnen einen Etappen-Halt macht.

Die nächste Etappe ist am kommenden Sonntag im Jugendtreff Freakhall, dem alten Schützenhaus von Gipf-Oberfrick. Zum 15-Jahre-Jubiläum gibt es gleich zwei Konzerte. Zuerst spielen Sunny Mountain Grass und nach einer Pause, in der die Besucher sich von Jugendlichen der Freakhall mit Speis und Trank verwöhnen lassen können, wartet die Band Caorán mit irischen und schottischen Klängen auf. Um 14.30 Uhr ist Kassenöffnung, da folgen Festansprache und die Konzerte. Schluss ist um 19 Uhr.


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