Den Aargau wiederbeleben

  06.09.2018 Leserbriefe

Am 23. September stimmt die Aargauer Stimmbevölkerung über die Millionärssteuerinitiative ab. Künftig sollen Menschen mit einem steuerbaren Vermögen (also nach Abzug von Schulden und Freibeträgen) von mehr als 475 000 Franken mehr Steuern bezahlen. Bevor die Gegnerschaft auf allen Ebenen die Motive für diese Idee als Neid und Zwängerei abtut, soll sie sich genauer mit den wirtschaftlichen Fakten im Kantonshaushalt beschäftigten. Mit den schweizweit tiefsten Kosten pro Kopf hat der Aargau schlicht kein Ausgabenproblem. Ganz im Gegenteil. Mit den Steuererleichterungen durch die letzten Gesetzrevisionen fehlen ihm schlicht die nötigen Einnahmen. Daran vermag auch der Umstand nichts zu ändern, dass das Steuersubstrat zuletzt ein leichtes Wachstum verzeichnete. Das Stimmvolk steht nun also vor der Frage, ob es die finanziell starken Schultern in Zukunft etwas mehr belasten möchte oder ob der Abbau bei Prämienverbilligung, Bildung, Kultur und Umwelt munter weitergehen soll. Beugen wir uns den ewigen Wegzugsdrohungen einiger weniger Vermögender und geben damit unsere Demokratie stückweise auf oder heben wir die Steuersätze auf den jährlich wachsenden Vermögen zu unser aller Gunsten moderat an? Ich plädiere für Zweiteres und damit ein Ja zur Millionärssteuerinitiative.

ROLF SCHMID, SP, WIL AG


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote