«Der rote Faden ist die Vielfalt»

  08.09.2018 Frick

Ende Jahr gibt Thomas Stöckli das Präsidium der Kulturkommission Frick in die Hände seines Nachfolgers, Gemeinderat Eugen Voronkov.

Susanne Hörth

«Eine lebendige Gemeinde braucht eine lebendige Kultur», sagt Thomas Stöckli. Kultur sei ohne Unterstützung der öffentlichen Hand kaum möglich. Dass die Gemeinde Frick im Bereich Kultur stets grosszügig war und ist, schätzt er sehr. Vor bald 13 Jahren hat er das Präsidium der Kulturkommission Frick übernommen. Stöckli, damals gerade neu im Fricker Gemeinderat, war für das Bauwesen verantwortlich. Es habe ihn schon etwas überrascht, als ihm dann in einer gewissen Selbstverständlichkeit auch das freie Ressort Kultur und damit das Präsidium der entsprechenden Kommission übertragen wurde. «Ich habe es aber sehr gerne gemacht. Es interessiert mich ja auch sehr.» Erleichternd sei zudem gewesen, dass er ganz schnell gute Leute für die Kommission gefunden habe. An dieser Stelle windet er auch der Kulturfachfrau Hedy Stalder ein grosses Kränzchen. Ihr grosses Wissen, ihre guten Kontakte zu den Kunstschaffenden und ihr grosses Organisationstalent seien eine wichtige Unterstützung in der Kommission.

Dass Thomas Stöckli Ende Jahr nun das Präsidentenamt abgeben wird, hat nichts damit zu tun, dass ihm diese Aufgabe nicht mehr gefällt. «Im Gegenteil. Ich bin einfach der Meinung, dass es nach 13 Jahren an der Zeit ist, frischen Wind in die Kommission zu bringen. Es braucht auch eine stete Verjüngung.» Ausschlaggebend ist aber sicher, dass Stöckli Ende letzten Jahres im Fricker Gemeinderat aufgehört hat. «Ich finde, dass der Präsident der Kulturkommission im Gemeinderat sein sollte.» Wieder betont Stöckli: «Für mich gehört es zum Auftrag der Gemeinde, genügend Kultur zu bieten.» Nachfolger von Thomas Stöckli als «Kulturpräsident» wird Gemeinderat Eugen Voronkov.

Der Kornhauskeller
Als Thomas Stöckli die Kultur übernommen hatte, fehlte in Frick ein eigentlicher Veranstaltungsort für Kleinkunst. Dass dieser Raum im Kornhauskeller geschaffen werden konnte, dazu hat Stöckli massgebend beigetragen. Ende 2001 kaufte die Gemeinde Frick das dreigeschossige, denkmalgeschützte Kornhaus mit Baujahr 1719. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege wurde dann auch die stilgerechte Sanierung im Herbst 2005 in Angriff genommen. «Lange wusste man nicht, was mit dem Keller passieren sollte», so Stöckli. Dann fiel der Beschluss, hier einen Ort für kulturelle und offizielle Veranstaltungen zu schaffen. «Es war ein wundervoller Entscheid», betont ein sehr zufriedener Thomas Stöckli. Denn seit der Eröffnung des sanierten Kornhauses im Januar 2007 hat sich der Kornhauskeller bei Kulturfreunden einen guten Ruf geschaffen. Er darf auf ein grosses Stammpublikum setzen, wenn auch in wechselnder Besetzung.

«Der rote Faden ist die Vielfalt», macht der noch amtierende Kulturpräsident deutlich, dass die Kommission nicht auf eine bestimmte Kleinkunst ausgerichtet ist. Vielmehr soll eine möglichst grosse Bandbreite an Konzerten mit verschiedenen Richtungen, Kabaretts, Theater, Ausstellungen und so weiter gezeigt werden. «Wir orientieren uns nicht am gängigen Mainstream. Wir möchten auch Unbekanntes, Neues zeigen. Und wir möchten Kunstschaffenden eine gute Plattform in einem überschaubaren Ort bieten.»

Stöckli selbst ist, sofern er nicht ortsabwesend ist, an jeder Veranstaltung im Kornhauskeller anzutreffen. Die Kommission hat sich zur Aufgabe gemacht, wenn möglich jeden Monat zu einem kulturellen Leckerbissen einladen zu können. Dass dabei nicht immer volles Haus herrscht, mit dieser Enttäuschung hatte Stöckli anfänglich zu kämpfen. Mitterweile sagt er: «Schade für jeden, der nicht da war. Für jene, die da gewesen sind, stimmte es.» Ein persönliches Highlight für ihn war das Konzert mit Dodo Hug. «Was sie geboten hat, von Musik, Texten, Auftritt, das war für mich einfach genial», schwärmt er. Und zur Arbeit in der Kommission generell meint er: «Ich habe wahnsinnig viel gelernt in diesen Jahren.» Dabei habe er unzählige, bereichernde Momente erlebt. Sei es durch die Darbietungen im Kornhauskeller selbst oder aber auch durch die vielen persönlichen Begegnungen und Gespräche mit den Kunstschaffenden. Seinem Nachfolger wünscht er ebenfalls viele tolle, bereichernde Momente.


Nächste Anlässe im Kornhauskeller: Samstag, 22. September, 20.15 Uhr: Schweizer Moderatorin und Autorin, Gülsha Adilj mit ihrer ersten Kleinkunst-Erfolgsproduktion «Gülsha zeigt ihre Schnägg» – todernst und saulustig. Samstag, 20. Oktober, 20.15 Uhr: Marc Haller «Erwin aus der Schweiz – Update 2018»


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