Von Kunstmalerei und anderen Leidenschaften

  20.08.2018 Rheinfelden

Wer mit Kindern spazieren geht, stellt gemeinhin fest, dass diese viel mehr sehen als Erwachsene. Und wenn Jörg Wermelinger mit Rita Müller spazieren geht, verhält sich dies ganz ähnlich. Die Liebe zum Detail wird da sichtbar. Eine Gabe, welche die Frau aus Rheinfelden in ihre Malerei einfliessen lässt.

Bianca Ritter

Wer ist denn Jörg Wermelinger, fragen Sie sich jetzt? Dies ist der Lebenspartner von Rita Müller. Und ein Mann, der seine Frau sehr gut kennt und auch inspiriert. Es darf hier von einer gegenseitig unglaublich bereichernden Beziehung mit gesunder Wechselwirkung gesprochen werden. Leidenschaften des einen fliessen ins Leben des anderen ein. Rita Müller war schon immer fasziniert von lebendigen Farben, von Staffeleien. Seit sie zurückdenken kann, liebt sie es, Dinge in Zeichnungen und Gemälden festzuhalten. Und sie ist auch heute noch eine leidenschaftliche Briefeschreiberin – von Hand, notabene – und versieht auch diese nicht selten mit kleinen Zeichnungen. Individuell, einmalig und irgendwie so typisch für sie.

Die Liebe zur aktiven Malerei – Rita Müller malt ausschliesslich abstrakte Bilder – entdeckte sie vor Jahren anlässlich einer Ferienwoche auf der spanischen Insel La Gomera mit Kolleginnen, die sich da ein Atelier gemietet hatten, um zu malen. Ein paar Monate später und dank dem alle zwei Jahre stattfindenden «Offenen Atelier» in Rheinfelden kam der Kontakt mit der bekannten Künstlerin Tania Latscha zustande. Und spätestens dann war es um Rita Müller geschehen. Die Faszination wuchs ins schier Unermessliche; der regelmässige Griff zu Pinsel, Farbe und Staffelei war die logische Schlussfolgerung.

In der Folge öffneten sich noch weitere Türen, erste Ausstellungen konnten realisiert werden. Derzeit sind Rita Müllers Bilder im LadyPower Fitness in Lenzburg und noch ein paar wenige Tage im Restaurant Invento in Basel-Allschwil zu sehen. Diese Bilder wandern danach ins Restaurant Anaxo in Pratteln. Und ab Oktober bis Ende Jahr findet man die Werke in den Räumlichkeiten der Maler Hell AG in Muttenz.

Von Leidenschaften und positivem Lebensgefühl
Für sie ist das Malen, das sich kreativ Ausleben können, ein unglaublich wichtiger Ausgleich. Aber nicht der einzige. Zusammen mit ihrem Partner hat sie zum Beispiel vor ein paar Jahren auch die Leidenschaft Salsa entdeckt. Massgeblich dazu beigetragen hatten das ausgesprochene Faible für lebendige, lebensbejahende Musik und ein Urlaub auf Kuba. Rita Müller liebt dieses blühende, farbenfrohe Leben. Salsa als Gefühl ist bei ihr fast zu einer Art Lebenseinstellung geworden. Sie liebt die Musik, sie liebt den Tanz, die damit verbundene Lebensfreunde. Und: Sie hat das notwendige Temperament und kann seit zehn Jahren bzw. seit einem viermonatigen Sprachaufenthalt damals perfekt Spanisch, weil das halt alles auch irgendwie zusammengehört. Sie sagt dazu, das sei wie ein Fieber, das einen erfasst.

Besondere Ferien-Mitbringsel
Kuba ist eine ganz grosse Liebe von ihr und ihrem Partner. Sie sind beide Geniesser und lieben das Schöne. Ihre Feriendestinationen sind deshalb handverlesen und zeugen von Geschmack und Kultur. Und von einer gewissen Lebenseinstellung, die oft ein bisschen anders ist als jene von Otto Normalverbraucher. Von all den Spots, wo sie schon waren, bringt Rita Müller Einflüsse mit nach Hause für ihr Hobby. Als sie auf Sizilien waren, dominierte in der Malerei plötzlich die Farbe Gelb, nach einem Irland-Aufenthalt Grün usw.

Es ist durchaus spannend, wie sich dann die Bilder – heute oft unter Einbezug von Pigmenten und Seidenpapier – zusammensetzen, wie die Gestaltung langsam Formen annimmt, bis ein Gemälde dann fertig ist; sofern man in der Kunst von fertig reden mag. Dies ist so individuell wie der Blick des Betrachters. Und Rita Müllers Bilder kann man so oder so sehen. Einmal ist unten oben oder dann wieder oben unten. Will heissen, dass dies individuell und je nach Gusto entschieden wird. Die Bilder haben nicht zuletzt deshalb auch nur hinten eine Signatur. Ganz bewusst.

Offen für neue Kontakte
Rita Müller ist eine interessante Frau. Eine Frau, die auch oft und gerne fotografiert oder eben Briefe schreibt und so Kontakte in alle Herren Länder pflegt. Kontakte, die sie ebenfalls oft auf Ferien «gefunden» hat. Dies, so meinte Jörg Wermelinger, sei schon eine Spezialität seiner Partnerin. Sie könne so offen auf Menschen zugehen. Und nicht selten entstünden so langjährige Freundschaften. Mit Menschen in Spanien, in Frankreich, in Italien, in Kuba... wo auch immer. Ferienerinnerungen der ganz besonderen Art.

Wo auch immer es sie hinzieht, der Event bzw. das Drumherum stehen im Vordergrund. Als Genussmensch gönnt man sich gerne auch ein feines Essen, einen dazu passenden Wein und wenn möglich ein paar Tage Unbeschwertheit in einer anderen Stadt. Sei das anlässlich eines Besuchs der Oper in Verona oder bei einem U2-Gig in Berlin, wo die Band letztes Jahr auch auf ihrer «Joshua Tree»-Revival-Tour gastierte.

Thema Achtsamkeit
Generell, und da schliesst sich der Kreis auch wieder, ist es schon so, dass unser heutiger Gast im «Persönlich» mit offenen Augen durch die Welt geht. Sie liebt und lebt spanisch angehauchte Kulturen, zieht das voll rein und erfreut sich des farbenfrohen Lebens, wenn immer sich dazu die Möglichkeit bietet. Und dann ist es tatsächlich so, dass sie auf kleine Details achtet und am Wegesrand des Lebens Dinge sieht, die vielen Zeitgenossen verborgen bleiben. Vielleicht ist das ein Stück weit die kindliche und neugierige Seite, die uns allen gut zu Gesicht stünde.

Weitere Infos zu Rita Müller und ihrer Kunst findet man hier: www.mariposart.ch


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