Von der Bruchbude zum Schmuckstück

  28.08.2018 Rheinfelden

Das «Rote Haus» ist offiziell eröffnet worden

Mit einem Festakt hat die Stadt Rheinfelden am Freitag das sanierte und erweiterte «Rote Haus» eingeweiht. Rund 3,4 Millionen sind in die Erneuerung investiert worden.

Valentin Zumsteg

Was für ein Wandel: Während der letzten Jahrzehnte war das «Rote Haus» bei der Rheinfelder Schifflände eine Bruchbude, die bald einzustürzen schien. Jetzt, nach einem rund einjährigen Umbau, präsentiert sich das historische Gebäude als Schmuckstück. Vor allem im Innern ist alles hell, freundlich und modern.

«Ein markanter Zeitzeuge»
«Das Rote Haus mit seiner Umgebung steht nun wieder als markanter Zeitzeuge da und prägt die Eingangssituation zur Altstadt», sagte Stadtrat Hans Gloor am Freitagnachmittag anlässlich der kleinen Eröffnungsfeier, die vom Trio Amal musikalisch umrahmt wurde. «Das Haus gehört einfach hierhin. Ich bin glücklich und dankbar, dass man es von seinen Qualen erlöst hat», meinte Gloor in Anlehnung an das Lied «Das alte Haus von Rocky Docky.»

Aus dem ehemaligen Wohn-, Gewerbe- und Bauernhaus, dessen ältester Teil 1815 erstellt wurde, ist ein Zentrum für Beratungsdienstleistungen in den Bereichen Jugend, Familien, Alter, Soziales und Integration geworden. Alle Räume konnte die Stadt vermieten, seit März wurden sie schrittweise bezogen. Zu den Nutzern gehören unter anderem der Schjkk (Trägerverein für Schüler-, Jugendund Kinderkultur), der Elternverein, der Gemeinnützige Frauenverein, die Lungenliga Aargau, «Senioren für Senioren», die Stiftung Zeka (Zentren für Körperbehinderte Aargau) sowie die Mütter- und Väterberatung.

Von der alten Bausubstanz blieb wenig erhalten
Der Um- und Ausbau war aber nicht ganz billig. «Von der alten Bausubstanz konnten nur die Strassenfassade und Teile der beiden Giebelfassaden erhalten werden. Damit behält das Gebäude sein gewohntes Erscheinungsbild. An der Nord- und Südostfassade der Scheune wurden grössere Eingriffe vorgenommen, um genügend Licht in die Büro- und Therapieräume zu bekommen», schilderte Gloor.

Für die Sanierung und den Ausbau hatte die Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung im März 2016 einen Kredit von 3,4 Millionen Franken bewilligt. Ein teureres und umfangreicheres Projekt war zuvor in einer Referendumsabstimmung knapp abgelehnt worden. «Die Bauabrechnung liegt noch nicht vor. Stand heute können die 3,4 Millionen Franken aber eingehalten werden», erklärte Hans Gloor gegenüber der NFZ. Gemäss Beat Bannwart, Leiter Liegenschaften, erwartet die Stadt jährliche Mieteinnahmen von insgesamt 136 000 Franken.

«Nicht nur für die Bevölkerung ein Gewinn»
Den Mietern gefällt es im neuen Haus. Dies brachte Liliane Regitz, Geschäftsführerin des Schjkk, zum Ausdruck. «Es ist ein Gewinn nicht nur für die Bevölkerung, die alles unter einem Dach findet, sondern auch für die Institutionen, die sich so noch besser vernetzen können.»

Übrigens: Der Annexbau auf der Rückseite trägt den Namen «Seffel-Haus». Er erinnert damit an einen der Vorbesitzer, nämlich an Malermeister Josef Enzler, der Dirigent der Stadtmusik war und unter dem Pseudonym Xander Seffel 21 Märsche komponiert hat. 1960 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt – und jetzt wird er mit dieser Namensgebung geehrt. Die Titel seiner 21 Kompositionen, die auch ausserhalb der Schweiz gespielt wurden, sind auf den Glasscheiben des Anbaus verewigt.


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