Verbaut und versaut

  14.08.2018 Leserbriefe

Unglaublich, aber leider wahr: Was Henri Leuzinger in seinem Leserbrief (NFZ vom 31. Juli) beschreibt und zu Recht beklagt, ist die Geschichte einer verpassten Chance in Badisch Rheinfelden

Blättern wir zurück: Im Herbst 2011 berichtete die Neue Fricktaler Zeitung von Plänen für eine Neugestaltung der «Visitenkarte» des badischen Rheinfelden, nämlich Rheinbrückstrasse und Adelberg. Da war das Projekt von Architekt Ruedi Vogel aus Rheinfelden/Schweiz für eine Bebauung des Adelbergs (rund 30 Millionen Euro, rund 60 Wohnungen). Und da gab es einen Ideenwettbewerb zur Aufwertung und Verschönerung der Rheinbrückstrasse, aus dem «Lohrer Hochrhein Landschaftsarchitekten» aus München siegreich hervorgingen. Die badischen Stadtväter überschlugen sich vor Begeisterung. «Das ist ein Jahrhundertprojekt für die Stadt» (Jury-Vorsitzender Christof Luz). «Es ist ein hervorragender Wettbewerb gewesen» (Rolf Karrer, damaliger Bürgermeister). «Es wird deutlich grüner als heute» (Eberhard Niethammer, damaliger Oberbürgermeister). Nichts davon wurde Realität. Im Frühjahr 2013 zog Ruedi Vogel sein bereits begonnenes Projekt zurück mangels Nachfrage nach luxuriösen Wohnungen und aus weiteren Gründen. Von Grün blieb keine Spur, von einer parkähnlichen Anlage ist keine Rede mehr.

Das «Diktat der neuen Investoren» (Äusserung einer frustrierten, engagierten Bürgerin von Badisch Rheinfelden) hat alle guten, vernünftigen, benutzerfreundlichen Pläne zunichte gemacht. Was jetzt im Entstehen ist, braucht keine weiteren Erläuterungen. Aus der Chance wurde eine Schande. Aus der Traum – alles verbaut, alles versaut.

KURT J. ROSENTHALER, RHEINFELDEN/SCHWEIZ


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